Fiends At Feast – Tragic Death - Purgatory Rites

Review

FIENDS AT FEAST (seit 2007) und TRAGIC DEATH (seit 2009) haben ein paar Dinge gemeinsam. Die Bands sind in den USA beheimatet, im Jahr 2012 wurde jeweils das Debütalbum veröffentlicht und musikalisch bewegt man sich in einem ähnlichen Feld, aber doch so weit voneinander entfernt, dass man sich bei einer Split-Veröffentlichung ergänzt und nicht gegenseitig behindert. So viel zunächst zu den sinnvollen Gründen, die für „Purgatory Rites“ sprechen. Dass es gute Gründe gibt, sich das sieben Songs umfassende Werk nicht nur einmal zu Ohren zu führen, soll dann in der Folge auch noch deutlich werden.

FIENDS AT FEAST legen mit „Four Winds Of Destruction“ nach einer kurzen gesprochenen Passage schon amtlich los: Death Metal, der sich nicht scheut, seine schwarzmetallische Vorliebe preiszugeben. Das erinnert gleich mal an das polnische Sägewerk AZARATH – vor allem die Riffarbeit im Opener lässt teilweise an das Großwerk „Praise The Beast“ denken. Nach hinten raus ändert sich der Kurs und das Stück trudelt geschmeidig und äußerst episch mit prägnanter Leadgitarre zu Ende. Ernsthaft gelungen! „Spectral Passageway“ ist in Anbetracht der lediglich vier Nummern umfassenden Präsenz auf „Purgatory Rites“ äußerst mutig, weil es rein instrumental und sehr ruhig daherkommt. Auch „Into The Darkness“ punktet wieder mit forscher Leadarbeit, einem Gitarrenlauf, der prächtig ins Ohr geht, und atmosphärischen Momenten. FIENDS AT FEAST verbinden ihren extremen Metal in jedem hier dargebotenen (richtigen) Song gekonnt mit Epik und mit Zwischenspielen, in denen die Drums auch mal monoton-militärisch gespielt werden, während sich die Gitarren zurückhalten, um dann von der Doublebass wieder ins Extreme zurückgeholt zu werden. Ein weiteres Plus sind die zweifarbigen Vocals, die mal todeslastig tief, mal schwarzwurzelig krächzend tönen. Nicht ganz gelungen erscheint die Produktion, weil den Gitarren oftmals der Druck fehlt.

TRAGIC DEATH gehen deutlich schwärzer zu Werke – musikalisch. Auch hier werden gedrosselte Interludien eingebaut, die entweder überraschend experimentell (der irgendwie futuristisch wirkende Part in „Suffer The Salvation“) oder bedrückend elegisch sind („Withering Youth“). Im letzten Track zeigt sich das Riffing von einer thrashigen Seite und das Futuristische wird durch dezent im Hintergrund wahrnehmbare Geräusche erneut aufgegriffen. Die Songs von TRAGIC DEATH sind allesamt länger als die der ersten Split-Hälfte – bis hin zum überlangen, fast zehn Minuten umfassenden „The Dissolution Of The Clay Children“. Der Sound ist gut: kratzig, unpoliert, aber angenehm klar.

Summa summarum wird dem Freund von Schnittstellen-Musik aus Death und Black Metal mit dem Hang zu Atmosphäre und experimentellem Mut mit „Purgatory Rites“ ein sehr gut hörbares Split-Album geboten, bei dem man auch das Gefühl hat, dass eine derartige Zusammenführung zweier Bands sinnig ist.

31.07.2014

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