Fever 333 - Darker White

Review

FEVER 333 sind zurück! Diese Aussage kann man mit einem fetten Ausrufezeichen versehen, denn Gründer und Frontmann Jason Butler stand mit seiner Band vor einigen Monaten wieder komplett am Anfang. Nach dem Ausstieg von Drummer Aric Improta und Gitarrist Stephen Harrison zweifelte die Fanbase, wie es weitergehen sollte. Doch Aufgeben war keine Option. Butler konnte Thomas Pridgen (u. a. Ex-THE MARS VOLTA, Ex-SUICIDAL TENDENCIES), April Kae und Brandon Davis (u. a. Ex-THEREFORE I AM) für sich gewinnen und so formierten sich FEVER 333 im letzten Sommer zu einem Quartett. Statt auf ein Ende der Band bereiteten Butler und Co. die Crossover-Szene mit den Vorabveröffentlichungen zu „No Hostages“ und „Swing“ auf ein neues Album vor.

FEVER 333 – Alles auf Neuanfang

Da sind wir nun. Das neue Album ist da. Aber kann es die Erwartungen erfüllen? Darauf gibt es ein deutliches Ja! Das „FEVER“ ist zurück und höher denn je. „Darker White“ ist eine Scheibe, die die menschliche Seele in einem Zwiespalt zwischen Gut und Böse beschreibt. Vor allem verdeutlicht sie, wie sich FEVER 333 in den letzten Wochen gefühlt haben müssen. „Darker White“ ist ein Neuanfang, aber gleichzeitig auch ein saftiges Statement.

Noch genug Biss vorhanden?

FEVER 333 sind nicht mehr das, was sie vor drei Jahren waren. „Darker White“ knüpft zwar an den bisherigen Cocktail aus Metalcore- und Hardcore an, ist aber viel melodiöser und poppiger als die vorherigen Veröffentlichungen der Band. Die Hooklines sind weniger diffus und das Ganze ist weitaus strukturierter und eingängiger produziert. Verlieren FEVER 333 dadurch ihren Biss? Nein. Dafür ist die Präsenz eines Jason Butlers zu stark. Die Stimme des Fronters trägt jeden einzelnen Song, steht im Fokus und stellt die Instrumentenfraktion oftmals in den Schatten.

Der hohe Anteil an Rap-Passagen verstärkt den Sound massiv, führt aber gleichzeitig dazu, dass FEVER 333 in diesen Momenten sehr nach Street-Hip-Hop-Gang klingen. Dann sind es gekonnt eingesetzte progressive Gitarrenriffs, die alles wieder in die Metal-Spur zurückbringen. Mit Shouting- und Screaming-Einlagen, die unter die Haut gehen, und den ruhig eingesprochenen Vocalparts („Murderer“) bekommt „Darker White“ eine beklemmende, bedrückende Atmosphäre.

Das Fieber ist zurück!

FEVER 333 halten eine ständige Balance zwischen bitteren Hardcorebrechern und süßen Melodien und sind dabei nicht vorhersehbar. Im Metalcorebereich besteht die Gefahr, dass sich die Songs alle nach „Schema F“ anhören und vieles in einem Einheitsbrei aus Breakdowns untergeht. „Darker White“ hingegen überzeugt durch die Eigenständigkeit jedes einzelnen Tracks. Brei machen andere – FEVER 333 bringen das Fieber zurück.

04.10.2024

It`s all about the he said, she said bullshit.

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