„Des Hauptmanns geiler Haufen“. Na ja, wenn eine Band einen solchen Untertitel zur Schau trägt, kann man sich schon einmal ein paar Gedanken machen und genau diese Gedanken sind bei den Mittelalter-Komödianten von FEUERSCHWANZ auch dringend notwendig. Nach zwei Studio- und einem Live-Album legen Hauptmann Feuerschwanz und sein Haufen mit „Metvernichter“ ihr neuestes Werk ab. Und dieses hat es definitiv in sich, ob nun in positiver oder negativer Hinsicht?! FEUERSCHWANZ stehen schon seit je her für komödiantische Folk-Unterhaltung, die nicht unbedingt den Anspruch erhebt, qualitativ hochwertig zu sein. Ganz im Gegenteil, die Feuerschwänze wollen einfach nur mit dreckigen und teilweise wirklich unsäglichen Witzen unterhalten und wenn man die Meute schon einmal live erlebt hat, weiß man, dass die ein oder andere Pointe der Jungs durchaus für lachende Gesichter sorgen kann. Die Mucke von FEUERSCHWANZ eignet sich aber trotz allem ausschließlich für sehr besoffene Abende bzw. Nächte, denn ansonsten ist dieser platte Humor nur sehr schwer erträglich!
Gleich verhält es sich auch mit dem neuen Silberling „Metvernichter“. Das absolut lächerliche Cover wird nur noch von den noch schlechteren Texten „über“troffen. Die musikalische Umsetzung einiger Titel muss dabei aber positiv herausgehoben werden, denn die ein oder andere Melodie frisst sich trotz aller Unannehmlichkeiten durch die Gehörgänge. Das Konzept der Vorgängeralben wurde auch auf „Metvernichter“ fortgeführt, wenn man das Ganze überhaupt als Konzept bezeichnen kann! FEUERSCHWANZ sind so herrlich unlustig und agieren derart unter der Gürtellinie, dass es schon beinahe wieder lustig ist. Bei Songs, wie „Hurra, hurra, die Pest ist da“ oder „Schwanzonate“ weiß man schon ob der Titel, welche lyrischen „Ergüsse“ einen hier erwarten. Wie gesagt, ein paar Melodien sind zweifellos gelungen, doch diese Tatsache kann einfach nicht von den extrem schwachen und platten Texten ablenken.
„Metvernichter“ ist, ehrlich gesagt, ein total niveauloses Album, aber ohne Niveau scherzt es sich natürlich noch viel unbeschwerter und diese Grenze reizen FEUERSCHWANZ vollends aus. Was soll man zu einem solchen „musikalischen“ Projekt noch groß sagen? FEUERSCHWANZ sind schmutzige Stand-up-Comedy in musikalischem Gewand – nicht mehr, aber auch nicht weniger, denn live auf der Bühne scheinen diese „Mittelalter“-Vertreter mit ihren Rüstungen und anzüglichen Pseudonymen durchaus für Unterhaltung zu sorgen. Auf Konserve funktioniert diese Grundidee aber überhaupt nicht und zurück bleibt ein einstündiger Trip durch grandiose Mühseligkeit und ein bitterer Nachgeschmack! FEUERSCHWANZ scheinen aber trotz allem durchaus erfolgreich zu sein. Bleibt abzuwarten, wie sich diese Spaß-Combo wohl weiterentwickeln wird, denn „Metvernichter“ stellt sich wohl eher als Griff ins Klo dar…
Matze Klammer schwingt den Hammer, jawoll! Es ist ja durchaus nicht unvorteilhaft, einen feurigen Schwanz sein eigen zu nennen (selten in diesen Gefilden) aber bei FEUERSCHWANZ heißt das Motto dann doch eher "Flöten statt Klöten". Flachsinn ohne Tiefe, Witz oder Rafinesse.
Geile Liveband und die neuen Stücke werden Ihren Zweck auf der Bühne erfüllen. Typisch Feuerschwanz eben. Und das die Texte so gar keinen Witz haben stimmt ja nun auch nicht. Das ein oder andere ist durchaus zum schmunzeln.