FETID ZOMBIE, die Death-Metal-Band des legendären Künstlers Mark Riddick, bringt nach fünf Jahren ein neues Album mit dem Titel ‟Transmutations” raus. Seine Illustrationen und Grafiken gibt es seit den frühen 1990er Jahren und seine kreativen Fähigkeiten wurden durch zahlreiche Death- und Black-Metal-Acts beworben.
Viele bekannte Namen geben sich auf ‟Transmutations” die Ehre
Erneut hat sich Riddick mit einigen äußerst talentierten Musikern zusammengetan, um seine Vision von dunklem und atmosphärischem Death Metal zu verwirklichen. Dieser ist tief verwurzelt im klassischen Heavy Metal und die Songs von FETID ZOMBIE sind tadellos strukturiert. Es gibt ausgezeichnete kontrastierende Passagen, seien es melodische Abschnitte oder langsamere, schwerere Hooks, eine Flut von Gitarren-Leads oder nur ein höchst atmosphärischer Teil. All dies funktioniert wunderbar vor dem Hintergrund tiefer, gutturaler Vocals und herausragendem Death- Metal-Riffing. Herausgekommen ist dabei ein leidenschaftliches Death-Metal-Album, das die Grenzen des starren Genres auf seine eigene Weise überschreitet.
Epischer Heavy Metal als Grundgerüst
Obwohl ein Großteil von Transmutations, wie klassischer, epischer Heavy Metal auf Death Metal der 90er Jahre klingt, ist die Produktion sehr modern. Die Instrumente und Vocals sind perfekt abgemischt und kommen klar zur Geltung. Die Old-School-Stimmung wird durch einen leichten Nachhall noch verstärkt, die von den Vocals und der Riffs bereits hervorgerufen wurden.
Die starke Verwendung von Keyboards und Synthesizern verleiht der Platte zusätzlich eine unheimliche Atmosphäre. Die melodischen Soli und die oftmals melodiegetriebenen Riffs sind an jeder Ecke vorzufinden und einfach zum Niederknien.
‟Transmutations” liefert sechs Tracks, die sehr viel Abwechslung bieten
Der Opener ‟Chrysopoeia” ist von der Grundhärte und vom Tempo her eine typische Midtempo-Heavy-Metal-Nummer mit ganz großen, melodiösen Gitarrenleads. Nach 5 Minuten gibt es ein Break, das in ein Riff übergeht, bevor ein feines Gitarrensolo übernimmt und erneut zum Ursprungsmotiv führt. Untermalt von hohen Shrieks und der tollen Death-Metal-Stimme von Ralf Hauber (HEADS FOR THE DEAD, REVEL IN FLESH).
‟Conscious Rot” hingegen beginnt wie ein reinrassiger Death-Metal-Song. Hier werden alle typischen Trademarks vereint. Nach der Strophe übernimmt wieder die famose Gitarre und lenkt das Ganze in abgehobene Sphären voller süßer Melodien und ruhiger Klänge. Schließlich nimmt der Song dann deutlich an Fahrt auf und kehrt zu seinem typischen death-metallischen Anfang zurück, bevor sanfte Keyboardklänge den Song beenden.
‟Beyond Andromeda” wird von einer grandiosen Gitarrenmelodie eingeleitet, im Hintergrund ein Growlen, ein paar Shrieks, bevor es in die Death-Metal-Strophe geht. Alles untermalt von fetten Synthieteppichen. Ein sehr schleppendes und bedrohlich wirkendes Stück, das sich von der Atmosphäre her bis in den Refrain steigert.
Ein Spiel der absoluten Gegensätze – engelsgleicher Gesang vs. Death-Metal-Growls
Auf ‟Dreamless Sleep Awaits”, kommt wie schon vom Vorgänger bekannt, die engelsgleiche Stimme von Clare Webster (YYLVA) zum Einsatz. Nach diesem zerbrechlichen Beginn, kommt die zweite Strophe im direkten Gegensatz mit feinstem, verzweifelten Death-Metal-Vocals von Chris Monroy (SKELETAL REMAINS) daher, bevor es metallisch-groovend weitergeht. Alles begleitet von einem einprägsamen Lead, das einem nicht mehr aus dem Kopf gehen will, bevor es von einem ebenso virtuosem Solo abgelöst wird. Es folgt der Refrain begleitet von ruhigen, vereinzelten Noten auf der Gitarre. Der Song gipfelt in einem zweiten Solospiel auf der Gitarre und wird ausgefaded.
‟Deep In The Catacombs” packt endlich die ganz große Death-Metal-Keule aus. Hier wird richtig oldschoolig ohne Schnörkel und Ablenkungen 90er-Jahre-Death-Metal praktiziert. Ein tolles Gitarrensolo gibt es außerdem. Only Death is real!
‟Breath Of Thanatos” lässt sich ebenfalls nicht lumpen und beginnt sehr deathmetal-lastig. Aber schon nach der ersten Strophe übernimmt die glasklare Stimme von Clare Webster (Yylva). Es ist ein Spiel der absoluten Gegensätze, das aber toll funktioniert und sehr überzeugend dargeboten wird. Das Tempo ist unterdessen nicht sehr hoch, steigert sich aber noch zur Mitte des Songs in den gegrowlten Strophen hin zum Refrain bis ein grandioses Solo gefolgt von mehreren überirdischen Gitarrenleads übernimmt. Zum Ende hin geht es im Tempo gedrosselt, atmosphärisch und finster mit beschwörenden Death-Metal-Vocals gediegen weiter.
Hier hätte man sich definitiv mehr als nur sechs neue Stücke gewünscht
FETID ZOMBIE ist mit „Transmutations“ eine abwechslungsreiche Scheibe gelungen, die von tollen Gegensätzen geprägt ist. Jeder der 6 Tracks hier zeigt die herausragende Originalität und Kreativität von Mark Riddick und seinen äußerst talentierten Mitmusikern. Allein die Gitarrenfraktion mit den vielen eingängigen, kurzen Gitarrenmotiven und der Vielzahl an virtuosen Soli, versetzt den Zuhörer in Ehrfurcht und Staunen.
Die knapp 36 Minuten sind leider viel zu schnell vorbei und man hätte sich mindestens noch zwei weitere Stücke im Stile von ‟Deep In The Catacombs” gewünscht. Ganz große Kunst!!!
Kann man direkt so unterschreiben. Gefällt mir sehr gut. Das ist wirklich sehr kreativ gemacht. Das ist ein Weg, wie man ein scheinbar ausgetretenes Genre irgendwie neu erfinden kann und dabei aber unverkennbar im Death Metal bleibt, aber durch geschickte Ideen mit Heavy gemischt. Die Vocals sind meiner Meinung nach, von allen Beteiligten, sehr stark. Das passt bei jedem Song.
Luft nach oben ist, weil durchaus noch ein paar schnellere Brecher ins Konzept gehören.
Das Album wird dieses Jahr noch öfter bei mir am Stück laufen. Daumen hoch!
Feine Sache, gefällt!