Dunkel und schwermütig gibt sich die Musik von Fester 2000. Als wollten sie den Hörer tief in ein schwarzes Loch ziehen und ihm die Luft rauben, so bedrückend und beklemmend kommen mir die Stücke teilweise vor. Von Depressionen und Angstzuständen geplagte Zeitgenossen sollten die CD besser nur unter Aufsicht und nicht in der unmittelbaren Nähe von Stricken und Rasierklingen genießen. Die Mischung aus Doublebass, sich dahinschleppenden Gitarren ? nicht negativ gemeint ? und Sänger Stephan Hahlens Grunz-Gurgel Gesang ist nicht unbedingt sofort sonderlich eingängig und erst bei genaueren Hinhören entdeckt man die schönen Details. Da wäre zum Beispiel der in den Strophen als Kontrastpunkt eingesetzte Frauen- bzw. okkulte Männergesang, der das Ganze um einiges aufpeppt. Ein Gespür für schöne Melodien beweist man unter anderem im Intro zu „Malfunction“, nutz dieses Potential aber nicht konsequent genug auf dem ganzen Album. Insgesamt wirken die Songs jedoch aufgrund sich wiederholender, sehr ähnlicher Stilelemente oft etwas schwerfällig und auf Dauer ermüdend. Das Manko an mangelnder Geschwindigkeitsvariation, das die ersten sieben Stücke ereilt, kann man zwar durch die zwei thrashigen Bonustracks „Endsville“ und „Ground Zero“ etwas ausbessern, mehr Abwechselung über das komplette Album hinweg hätte aber nicht geschadet. Fester 2000 bieten viele gute Ansätze und Ideen, die nur noch etwas geschickter in einander verwoben werden müssen, um überzeugender zu werden.
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