Vor gut drei Monaten hat „Singularitäten“ der deutschen FERNDAL uns mit ziemlich amtlichen acht Punkten überzeugt:
„Nordische Klänge aus Münster werden alle WINDIR-Fans mit neuem Stoff versorgen und glücklich machen. „Singularitäten“ begeistert schwarzmetallisch, detailverliebt und anspruchsvoll.“
FERNDAL lassen in der Langzeitwirkung nicht nach
Das Album wirkt jedoch (auch) nachhaltig, wie der nun anstehende Test der umfangreicheren Vinyl-Variante deutlich macht. „Singularitäten“ erschließt sich nicht vollständig nach den ersten Durchläufen, sondern bietet auch auf vermeintlich erforschtem Terrain noch Überraschungen. Sorathiel (Bass, Gesang) erläutert dies in unserem Interview zum Album so:
„Dass klassische Musik dabei ist, ist natürlich keine Überraschung mehr. Aber viele „Einflüsse“ hört man auch nicht sofort heraus. Den Song „Siebter Gesang“, zum Beispiel, kann man einfach als Metal-Song hören. Hört man genauer hin, gibt es aber auch Elemente aus Jazz und neuer Musik.“
Nun also noch die Vinyl-Variante. Zunächst einmal wird die Aufteilung der Doppel-LP jeden Vinyl-Nerd glücklich machen. Die B-Seite mit „Im Sternenlicht“ und dem großartigen „Klavierquintett in e-Moll (Mother North)“ schließt die erste Platte in perfekter Art und Weise. Ordnung muss sein.
Die Vinyl-Variante des Albums kommt zudem gerade recht, denn sie bietet, mit einem nicht auf der CD-Version enthaltenen Stück, neues Material von FERNDAL. „Geistes Exil“, welcher im Netz momentan nicht verfügbar ist, fügt sich nahtlos in das Album ein. Der Song gehört zu den härteren und schwärzeren Stücken des Albums, welcher durch eine feine Melodie auf dem Cello aufgelockert wird. Grundsätzlich sollte dieser Titel auch gar nicht von der CD-Version gestrichen werden, wie Sorathiel klarstellt:
„Es ist uns ohnehin schwer gefallen, den Song vom Album zu nehmen. Aber das wäre dann in regulärer Spielzeit wirklich deutlich zu lang geworden.“
Wer „Singularitäten“ noch nicht besitzt, …
…sollte konsequenterweise zur nun erschienen Vinylvariante greifen, denn diese perfektioniert das Album mit passender Aufteilung und erstklassiger Ausstattung. Eine weitere gelungene Kooperation zwischen Einheit Produktionen und Black Megalith Vinyl.
„Es ist uns ohnehin schwer gefallen, den Song vom Album zu nehmen. Aber das wäre dann in regulärer Spielzeit wirklich deutlich zu lang geworden.“
Nicht vielleicht doch als Kaufanreiz für die Vinyl-Version? Vinyl pffft. Eine Rückkehr der Dampfeisenbahn würde ich allerdings begrüßen. Seit Trump wissen wir ja, daß es keinen menschgemachten Klimawandel gibt..
Mucke ist solide. Die anfängliche Begeisterung hat etwas nachgelassen, da man sich mMn etwas im Kunstanspruch verliert, aber der Windir-Vergleich passt, wenn deren Qualität auch (natürlich) nicht erreicht wird. Das reine Klassikstück (Mother North) ist sogar mein Höhepunkt. Kann auch Dornenreich-Fans gefallen..
7,5