Feral - Dragged To The Altar

Review

Um das Jahr 2003 als peinlich-überflüssige Death/Black-Metal-Parodie unter dem Namen VALMER & HOOK ins Leben gerufen, ließen die fünf Jungspunde um Sänger Hook und Bassist Valmer ihren schlechten Scherz vier Jahre später, als die musikalischen Ambitionen etwas ernsthafter geworden waren, in FERAL übergehen.

Nach Touren mit MASTER und SIX FEET UNDER hat der schwedische Fünfer das Material seiner zahlreichen Demos gesichtet und den Großteil davon für das Debütalbum „Dragged To The Altar“ neu eingespielt. Dessen Eröffner „Once Inside The Tomb“ zeigt gleich, was einen die kommende Dreiviertelstunde erwartet: Es dominiert sich an prägenden schwedischen Kapellen wie ENTOMBED, GRAVE oder alten EDGE OF SANITY orientierender Death Metal mit entsprechendem Gesang und prominentem, nicht selten auch Soli bietendem Bass, während die das Ganze durchsetzenden Pinch Harmonics für einen gewissen Rock ’n’ Roll-Einschlag sorgen. Der Klang ist dabei etwas sauberer, als es vor rund 20 Jahren bei den genannten Bands der Fall war.

Wirkt das häufige Wiederholen des Refrains im anklagenden „Judas“ noch gelungen und stimmig, überspannen FERAL den Bogen in den unmittelbar folgenden Stücken „Welcome To The Graveyard“ und spätestens „Howling“ mit zigfacher Wiederholung der immer gleichen Worte deutlich, ja gehen einem damit so gehörig auf den Zeiger, dass der positive Eindruck, den die ersten Nummern hinterlassen hatten, arg getrübt wird. Schade, dass der Reiz in der Nachbarschaft metzelnder, flott schwingender und hart treffender Todesblei-Keulen wie „Altar Of Necromancy“ oder „The Deathbog“ dadurch gemindert wird.

Fast wäre FERAL mit „Dragged To The Altar“ ein feines Debüt voller knackig-groovendem Death ’n’ Roll – mit mehr (schwedischem Old School) Death als Roll – gelungen. Doch die sehr repetitiven Strukturen bei mehreren Stücken, die totale Refrain-Überreizung, stoßen so übel auf, dass sie das komplette Album in die Mittelprächtigkeit hinabziehen.

13.04.2011

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