Fenris - Fill The Void

Review

Neues aus der Kategorie Re-Releases die die Welt nicht braucht liefert uns das Label Source of Deluge. FENRIS aus Bremerhaven brachten es 1994 nur zu einem Album, als sie kurz darauf nach der Bandzerstreuung aufgelöst hatten. „Fill the Void“ nannte sich das mit sechs progressiven, teils überlangen Songs beladene Minialbum.

Gleich mit dem ersten Song fällt einem die ziemlich dumpfe Soundqualität auf. Zwar sind die Instrumentenverhältnisse durchwegs gut abgemischt, der Gesamtsound indes hört sich mehr nach einer verzogenen Kassette an, die man lediglich vor zehn Jahren noch öfters finden konnte. Ob das Original da so viel besser war, wage ich zu bezweifeln.

Musikalisch gesehen haben FENRIS teils wirklich gute Ideen gehabt. Problem daran ist jedoch, dass die Band es leider ganz gut verstanden hat, diese mit zu viel überflüssigen Frickeleien zu Tode zu dudeln. Ich persönlich stehe auf guten progressiven Metal. Was aber hier abgeliefert wird, muss sich wohl zwangsweise progressiv anhören, auch wenn es das nicht tut.

Nicht das die Bandmitglieder reine Anfänger sind, aber Progressivität definiert sich mal nicht nur durch bloßes Aneinanderreihen von belanglosen komplizierten Gitarrenläufen. Viel nerviger ist zudem noch der gesangliche Part. Kurz und bündig: Das Sängertalent siedelt irgendwo zwischen Eunuchengejaule und Entengequake. Genauere Einzelheiten erspare ich mir jetzt.

Fazit: Re-Releases von Bands, die es nur zu einem realen Output gebracht haben, halte ich so überflüssig wie einen Kropf am Hals. Außerdem sollte sich eine Band dafür doch schon einen gewissen Kultstatus erspielt haben. Bei einer nur regional erfolgreichen Band, wie es FENRIS aus Bremerhaven war, ist dies jedoch reine Ressourcenverschwendung.

07.06.2007
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