Fenfire - Dornen Und Sand

Review

Die dienstälteste Extrem-Metal-Band Südhessens (was für ein Titel!) meldet sich mit der EP „Dornen Und Sand“ zurück. Und auch im Jahr 2015 sitzen FENFIRE bildlich gesprochen mit einer Backe auf dem schwarzmetallischen Stuhl, mit der anderen auf der Sitzgelegenheit Modell „Death“.

Die bereits seit 1998 aktiven Darmstädter starten mit „Work/Sleep/Die“ in ihre vierte Veröffentlichung. Was zunächst als Death-Metal-Geballer mit tiefen Growls startet, wandelt sich dann recht bald zu melodischem Black Metal mit entsprechendem Gesang. Das Ganze erinnert gegen Ende leicht an UNDER THAT SPELL, untermalt mit atmosphärischen Keyboards. Mit dem folgenden Titelsong bieten FENFIRE dann eine starke melodische Hymne an, die etwas in Richtung UNANIMATED, NAGLFAR und vor allem alte CATAMENIA geht. „Dornen Und Sand“ ist ganz klar das Highlight der Scheibe! Doch leider sinkt das Niveau anschließend doch leicht ab. Bei „I Am A Russian“ verzettelt man sich in einem Mischmasch aus Black und Pagan Metal. Die an DIMMU BORGIR angelehnten Keyboard-Linien hat man oft schon besser umgesetzt gehört. Auch das abschließende „Brainfreeze“ kann das Ruder nicht wieder vollends herumreißen. Der phasenweise eingesetzte Klargesang wirkt doch arg bemüht, den hätte man sich sparen können. Mit einer anderen beziehungsweise besseren Produktion könnte dieser Song als Death Metal mit leichten DEATH- bzw. NOCTURNUS-Anleihen durchgehen. Doch genau da sind wir bei einem weiteren Kritikpunkt: Der Sound klingt doch ziemlich dumpf, verwaschen und ist außerdem viel zu leise. Das geht heutzutage auch bei einer Eigenproduktion sicher besser.

Mit „Dornen Und Sand“ ist FENFIRE durchaus ein recht gutes Scheibchen gelungen, auch wenn da sicher noch Luft nach oben ist. Vielleicht sollte man sich zukünftig noch mehr auf die eigenen Stärken konzentrieren. Und diese liegen ganz klar im Dunstkreis melodischen Black und Death Metals – darauf kann man aufbauen. Also beim nächsten Mal ein paar überflüssige Keyboard-Passagen und das Schielen Richtung Pagan Metal einfach weglassen, dann passt’s.

02.02.2016
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