Mit dem englischen Quartett FEN betritt ein interessanter Neuling die Metalbühne. „Fen“ bedeutet soviel wie Marschland, und genau diese ostenglischen Marschländer sind die Hauptinspirationsquelle der Band.
Ihre Debüt-EP „Ancient Sorrow“ wird zwar als Atmospheric Black Metal beschrieben, aber im Prinzip lassen sich die drei überlangen Songs kaum noch in das Gewand des handelsüblichen Black Metals zwängen, zu aufgeschlossen und experimentierfreudig gehen FEN dabei vor.
Sehr atmosphärischen, angeschwärzten Metal gibt es zu hören, der sich meist in sehr erhabenen und langsamen Tempozonen aufhält. Zudem gesellen sich zahlreiche Einflüsse aus Folk und Ambient zu dieser Mischung, die mich auf Anhieb an die amerikanischen AGALLOCH erinnert. Im direkten Vergleich sind FEN eindeutig Metal-betonter, während die Amis ja vor allem auf der akustischen Seite zu begeistern wissen.
Auf jeden Fall sind FEN nicht minder ergreifend, wenn es um die emotionale Seite ihrer Musik geht. Die drei Songs sind melancholische Oden an die weiten und verblassten Landschaften, dort wo die Welten von Wasser und Erde aufeinander treffen. Für den rauhen Charakter der Kompositionen sorgt die Stimme von Sänger „The Watcher“, der meistens bei heiseren Growls bleibt, aber in den Refrains oft durch den klaren Chor seiner Mitstreiter unterstützt wird.
Ein anderer Punkt ist das etwas dumpf klingende Schlagzeug, was zwar wirksam mit viel Hall unterlegt ist, aber dennoch etwas klarer klingen könnte. Bei den Gitarren, Bass und Keyboards stimmt der Sound, so daß dies keinen großen Makel darstellt.
„Ancient Sorrow“ ist ein gelungenes Erstlingswerk geworden. FEN konnten im Mai dieses Jahres mit den großen NEGURA BUNGET zusammen spielen, und man kann sich sicher sein, dass man in Zukunft noch einiges mehr von den Engländern hören wird.
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