Felskinn - Enter The Light

Review

Bereits seit 2005 sind FELSKINN aus Luzern aktiv. Nach zwei Veröffentlichungen bis 2007 war jedoch für mehr als zehn Jahre Sendepause. „Mind Over Matter“ erschien 2018 und weitere vier Jahre später nun „Enter The Light“. Mastermind Andy Portmann hat FELSKINN neu aufgestellt im Vergleich zum 2018er Release. Verblieben ist Beat Schaub am Bass, die Gitarren bearbeiten Martin Rauber (WOLFPAKK) und Tom Graber (ex-CRYSTAL BALL), Ronnie Wolf (LUNATICA) ist am Schlagzeug zu hören.

„Enter The Light“ entstand mit neuer Bandbesetzung. Die Ausrichtung von FELSKINN ist geblieben, zwischen Hard Rock und Heavy Metal tummeln sich Portmann und seine Mitstreiter. In diesem Spannungsfeld fühlen sich die Herren hörbar wohl und umschiffen sowohl einen zu aufdringlichen Ansatz als auch einen erhöhten Kitschfaktor.

„Enter The Light“ – unaufdringlich und eingängig

Das Intro zu „Darkness In Your Eyes“ klingt zunächst AOR-lastig elektronisch, der Song dreht zügig in einen soliden Rocker, wo Instrumente und Vocals eine Einheit bilden. Der Fokus liegt auf Eingängigkeit und Melodie. „Send The Angels Down“ kommt vom Start gradlinig daher und galoppiert unaufgeregt vorwärts zum Ohrwurmrefrain. Die Saiten erhöhen bei „Enter The Light“ den Härtegrad, spätestens mit dem Refrain wird es rund und leicht zugänglich.

Die beschriebenen drei Tracks stehen exemplarisch für die circa 50 Minuten Musik auf „Enter The Light“. Das Hauptmanko der Scheibe ist die ähnliche Struktur der Songs. Strophe, Refrain und ein kurzes Gitarrenintermezzo bilden den Rahmen. Die leicht verzerrten Vocals bei „Your Life Is Mine“ sorgen für Abwechselung genauso wie die Mid-Tempo-Nummer „World Will End“, jedoch ohne aus dem grundsätzlichen Korsett auszubrechen.

Mit ordentlich Tempo bewegt sich “The Saviour Was Born“ als Gegenstück zu „World Will End“ und lässt aufhorchen, „Lonely Heart“ ist der Langläufer auf der Scheibe mit fast sechs Minuten und wird im Mid-Tempo inklusiver intensiver Saitenarbeit dargeboten. Im hinteren Viertel der Scheibe gibt es melodischen Stadionrock mit „The Final Reason“ und „Where“. „SixFiveFour“ heißt der Schlusspunkt, die Klatscheinlage zum Intro erinnert an 70er Jahre Glam Rock, die Hookline und der Refrain sind zuckersüß und kleben im Ohr.

FELSKINN leiden am ECLIPSE-Syndrom

Den Schweden von ECLIPSE wird nachgesagt, dass sie mehr Hooklines auf einer Scheibe unterbringen als BON JOVI in ihrer gesamten Karriere. Unter einem ähnlichen Syndrom leiden auch FELSKINN. Jeder Track für sich ist gut gemacht und geht ins Ohr. Da sich die Struktur der Songs ähnelt, werden die Nummern vorhersehbar und das Zuhören ermüdet. Das schnelle “The Saviour Was Born“ lässt kurzzeitig aufhorchen, bevor es nach Schema F weitergeht. „Enter The Light“ ist grundsätzlich keine schlecht gemachte LP, etwas mehr Abwechselung hätte dem Machwerk jedoch gutgetan.

24.02.2022

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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