Felix Stefanoff - Lodging A Dream

Review

Haben die wirren Underground-Death-Metaller von APARATHUS bisher auf metal.de eher gemischte Gefühle hervorgerufen, versucht sich Sänger und Gitarrist FELIX STEFANOFF nun die Zeit bis zum neuen Album mit einem Solohappen zu vertreiben. Dabei ist „Lodging A Dream“ mit einer Spielzeit von knapp mehr als einer halben Stunde eher eine EP als ein richtiges Album: Die sechs Songs teilen sich symmetrisch in drei Instrumentale und drei Nummern mit Gesang auf und arbeiten mit Spielzeiten von regelmäßig gut fünf Minuten.

Und wenn ich sage, dass mir „Lodging A Dream“ tendenziell eher zusagt, als die letzte APARATHUS, dann liegt das nicht nur an meiner generellen Ignoranz gegenüber beinhartem Death Metal, sondern in erster Linie daran, dass diverse Mankos der Vergangenheit erfolgreich bekämpft wurden. Nicht nur, dass die Themen nicht mehr alle 20 Sekunden wechseln, auch ist die Abmischung angenehm transparent und die Komposition stimmiger. Rein schubladentechnisch hat man es mit akustikgetragenen Nummern zu tun, die mal an IN VAIN („Gleaming Night Of Misgiving“), DORNENREICH (vor allem im spanisch angehauchten „Eden’s Lonely Visitor“) oder MIKE OLDFIELD („Dream Lapse“) erinnern. Gemeinsam haben die Songs aber eine starke atmosphärische Prägung und das komplette Verzichten auf elektrische Riffs. Allenfalls zu diversen Soli oder harmonischen Liegetönen darf die Rockklampfe ausgepackt werden. Dabei unterscheidet es sich auch nicht sonderlich, ob man nun ein Instrumental oder eine Gesangseinlage vor sich hat, weil die Grundatmosphäre relativ gleich bleibt und die Gesangsspuren Stefanoffs theoretisch auch als Gitarrenspuren funktioniert hätten.

Als EP mit sechs Nummern verzichte ich bei „Lodging A Dream“ auf eine Wertung, aber das Fazit kann hier sicherlich nur ein positives sein. Dennoch hätte ein fetziger Spannungsbogen an der einen oder anderen Stelle sicher nicht geschadet, um nicht mitunter das Gefühl zu verstärken, dass einige Nummern auch eine Minute kürzer hätten sein dürfen. Wer allerdings Wert auf gitarrenbasierte Stimmungsteppiche legt, kann hier definitiv mal reinhören.

18.07.2009

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