Gerade erst eineinhalb Jahre ist es her, dass die Schweden von FEJD einen begehrten Deal mit Napalm Records einheimsen konnten, unter deren Banner nach acht Jahren Bandbestehen endlich ihr Debüt “Storm” erschien. Doch scheinbar will der Fünfer die verlorene Zeit nun aufholen und legt schon jetzt mit einer neuen Scheibe nach: “Eifur” heißt das Werk, auf dem Patrik und Niklas Rimmerfors und ihre Mitstreiter dem Pfad, den sie schon bei “Storm” beschritten, weiter konsequent folgen.
Denn auch auf “Eifur” präsentieren FEJD schwedische Folklore, vorgetragen auf authentischen Instrumenten, wie einer Bouzouki, verschiedenen Flöten, Harfen und Hörnern, und transportieren diese traditionellen Klänge durch den Einsatz von E-Bass und Drums zielsicher ins Jahr 2010. Dass keinerlei E-Gitarren zum Einsatz kommen, verleiht dem Album dabei einen ganz besonderen Reiz und den Kompositionen FEJDs einen Anstrich, der sich am ehesten als ehrlich und aufrichtig beschreiben lässt. Dazu tragen auch die schönen, charakteristischen, Lagerfeuer-romantischen Vocals der Rimmerfors-Brüder enorm bei, in denen die Schweden fantasievoll von Legenden, Mythen und der wunderschönen Natur ihrer Heimat erzählen.
Aus diesen Elementen weben die Fünf erfrischende, atmosphärische, meist beschwingte, lebendige Stücke, die den Hörer sofort bezaubern und für sich gewinnen können. Doch leider gilt dies nur für die einzelnen Songs für sich genommen, denn zwar haben FEJD sich offensichtlich bemüht, “Eifur” abwechslungsreicher als “Storm” zu gestalten und zeigen sich in Tempo, Rhythmus und vor allem der Stimmung der Songs sehr einfallsreich, geschickt und variabel, doch noch immer können FEJD die Spannung und den Zauber ihrer Kompositionen nicht über eine komplette Album-Länge aufrecht halten. Das größte Problem dabei liegt meiner Meinung nach darin, dass die Schweden ihre Songs einfach zu sehr ausdehnen, Riffs mal zu oft wiederholen oder Parts zu sehr in die Länge ziehen. Das tut den Kompositionen an sich keinen Abbruch, der Gesamtheit des Albums aber schon, da der Hörer einfach irgendwann die Aufmerksamkeit verliert und der Finger zur Skip-Taste schnellt.
Nichtsdestotrotz ist “Eifur” ein starkes Album, das einige Song-Perlen in sich birgt, die man sich problemlos vielmals hintereinander anhören könnte, ohne dass es langweilig wird, so z.B. “Drängen Och Kråkan”, “Eifur”, “Gryning” und “Äring”. Für das Album als Ganzes gilt das jedoch leider nicht, ich würde FEJD empfehlen, die Scheibe einfach um 10 Minuten zu kürzen, die Songs knackiger zu gestalten und einer Top-Punktzahl steht nichts mehr im Weg.
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