Was wurde nicht schon alles über das Debütalbum der FEHLFARBEN geschrieben: Dass „Monarchie und Alltag“ von 1980 als eins der besten Alben seiner Zeit gilt, ist gemeinhin unumstritten. Dass es von der Musikzeitschrift Rolling Stone als wichtigstes deutschsprachiges Album eingestuft wurde, eine nette Ehre. Letztlich bleibt festzuhalten, dass „Monarchie und Alltag“ ungemein gut gealtert ist, musikalisch immer noch frisch daherkommt und textlich nach wie vor präzise das damalige Lebensgefühl einfängt. Und man kann sich mit den Texten von Sänger Peter Hein auch heute noch identifizieren, ohne vor Scham rot anzulaufen.
„Monarchie und Alltag“ ist ungemein gut gealtert
Das sind Geschichten, die den Alltag junger Menschen widerspiegeln. Die nichts mit den Hippie-Idealen der vorangegangenen Generation zu tun haben. Die den Zustand der Welt wiedergeben. Lebensrealitäten „aus grauer Städte Mauern“ (Alfred Hilsberg in Sounds) statt Utopien zwischen Regenbogen und Blumenwiese. Peter Hein hat auf den Punkt geschrieben, präzise, in klarer Sprache, aber auch in gewisser Weise poetisch.
Dazu die Musik, die ihre Wurzeln in der Punkbewegung hat, aber in der Schnittmenge zwischen Rock und Pop so viel mehr ist als das. Da gibt es straighte Nummern, wie „Hier und jetzt“, „Grauschleier“, „Gottseidank nicht in England“ und „Angst“, die durch die vielseitige Gitarrenarbeit von Thomas Schwebel ziemlich raffiniert ausfallen. Heute würde dazu der Begriff „Signature-Sound“ fallen. Da gibt es leisere Stücke, wie „Das sind Geschichten“ und „All That Heaven Allows“, die wunderbar die suchenden Texte Heins untermalen. Und durch die Hinzunahme des Saxophons und der Synthesizer wird den Songs eine zusätzliche Portion Atmosphäre verliehen („Grauschleier“, „Militürk“, „Paul ist tot“). Dass das bekannteste Stück, „Ein Jahr (Es geht voran)“, nach dem Willen der Band gar nicht als Single ausgekoppelt werden sollte, spricht natürlich für deren Selbstverständnis. Untypisch, in seinem Tenor häufig falsch verstanden, aber auch dieser Song gehört zu den FEHLFARBEN.
Passendes Remastering für ein Klassikeralbum
„Monarchie und Alltag“ erscheint nun in einer remasterten Neuauflage: Die Originalaufnahmen wurden, wie es heißt, „unter der Aufsicht der Bandmitglieder“ remastert. Herausgekommen ist ein transparenterer, weniger dumpfer Sound. Gerade die Gitarren klingen kratziger. Das Saxophon wiederum ist ein wenig in den Hintergrund gerückt, aber insgesamt ist der Klang stimmig und ausgewogen. Die sonstige Aufmachung ist liebevoll: Im Booklet gibt es nicht nur alle Texte zum Nachlesen, sondern auch noch informative Liner-Notes, die die Bedeutung von „Monarchie und Alltag“ herausstellen. Und das natürlich völlig zurecht.
Ok, und was hat ein review zu solch einem Album auf METAL.de ( METAL ! ! ! ) zu suchen ?
Klingt wie die Spider Murphygang, lach.
Kein richtiger headbanger zieht sich sowas rein, oder ?
Ich bin Headbanger, und Monarchie und Alltag ist ein Klassiker den man immer wieder höhren kann.
PS: Ich bin schwul.
PPS: Ich fresse gerne Kot.
Narzisstische Persönlichkeitsstörung oder nur ein leichter Fall von Tourette-Syndrom?
Schade, dass so Intelligenzwitzbolzen wie Theneighbour667 hier ihre Meinung kundtun (dürfen). Metal.de zeichnet sich gerade dadurch aus keine Scheuklappen zu tragen und vieles neben „klassischem“ (gibt es das so überhaupt noch) Metal zu besprechen.. Dieses Album ist definitiv ein deutscher Postpunk-Meilenstein, das neue Remastering ist äußerst gelungen! Empfehlung für alle, die Bands wie Joy Division, Killing Joke und deutsche Texte mögen, die sich nicht im peinlichen Sportfreunde-Niveau artikulieren. Diese haben aber das Album wahrscheinlich schon lange im Regal. Auch wenn ich finde Peter Hein hätte besser bis an sein Arbeitslebensende im Copyshop weiter gearbeitet. Die Liveauftritte sind leider superpeinlich…