Feeding Fingers - Baby Teeth
Review
Mit den FEEDING FINGERS macht sich eine weitere Band auf den Weg, in der Gothic/Dark Wave-Sparte ihren Platz zu finden und begeht dabei leider den gleichen Fehler, wie schon viele andere Bands in der Vergangenheit.
Ich verstehe es einfach nicht – wieso versucht man in diesem Genre auch Jahrzehnte nach der Blütezeit dieser Bands, immer wieder wie eine Mischung aus THE CURE und JOY DIVISION zu klingen? Schon die ersten stimmlichen Ergüsse im Rahmen des Openers „Neverlight“ erinnern doch verdammt an den guten alten Robert Smith und auch im weiteren Verlauf lässt sich eine gewisse Nähe zu THE CURE schon rein stimmlich nicht leugnen. Auch musikalisch hält sich die Eigenständigkeit doch sehr in Grenzen und es wird schnell klar, wer die Vorbilder von FEEDING FINGERS sind bzw. waren: SIOUXSIE & THE BANSHEES, THE CURE und BAUHAUS müssen die drei Jungs von FEEDING FINGERS in ihrer Jugend doch sehr geprägt haben und so werden auch die neun Tracks von „Baby Teeth“ von einem stellenweise ordentlich antiquierten Sound bestimmt, der Erinnerungen an die Hochphase des Gothic (Rock)/Dark Wave der 80er aufkommen lässt. Dieser ist auf „Baby Teeth“ an sich nicht schlecht und entwickelt mit seinen morbiden und minimalistischen Arrangements durchaus seinen Reiz. Düster und melancholisch sowie mit einem Gespür für depressive Melodien schaffen FEEDING FINGERS eine in sich stimmige Atmosphäre, die jedoch leider einen Mangel an Eigenständigkeit aufweist.
Eingefleischten Fans dieses Genres wird dieser Makel relativ egal sein und „Baby Teeth“ in diesem Fall seine Wirkung auch nicht verfehlen. Es ist jedoch nicht zu übersehen, dass auch FEEDING FINGERS Gefahr laufen, dass sie einfach nur als eine weitere Gothic/Dark Wave-Band eher weniger in die Geschichte eingehen werden.