FeedForward - Upstream

Review

FEEDFORWARD sind eine fünfköpfige Band aus Holland, die schon seit 2002 ihr Unwesen treibt. Nach ihrem Debut-Album „Barefoot & Naked“, welches zunächst 2006 in Eigenregie und 2008 über Rusty Cage Records veröffentlicht wurde, setzen FEEDFORWARD mit „Upstream“ zum zweiten Streich an, dieses Mal mit der Unterstützung von Nightmare Records. Die Band selbst beschreibt ihren Stil als Mischung aus Progressive Rock und Melodic Metal. Das würde ich nach Genuss der neun Stücke erstmal so abnicken, auch wenn die Einschätzung nicht erschöpfend ist.

Das hervorstechendste Merkmal der Musik FEEDFORWARDs ist der weibliche Gesang. Das ist in mehrerlei Hinsicht bezeichnend, wie ich im Folgenden ausführen möchte.

Der erste Grund, warum ich Sängerin Patrice in den Vordergrund stelle, ist der Eindruck, dass der instrumentale Aspekt FEEDFORWARDs in erster Linie das Fundament für ihren – technisch im Übrigen ziemlich gelungenen – Gesang darstellt. Das ist etwas, das man auch zu Beginn des Gothic Metal-Booms immer und immer wieder ertragen musste (wenn ich nur an das erste THEATRE OF TRAGEDY-Album denke…) und womit ich mich nie so recht anfreunden konnte.

Der zweite Grund ist, dass die von der Instrumentalfraktion hervorgebrachte Leistung von einigen Ausnahmen abgesehen nicht der Rede Wert ist. Es gibt zwar ein paar wirklich schöne Gitarrensoli, aber in weiten Teilen der knappen Stunde dümpeln Gitarre und Keyboard mit eher an klassischen Heavy Metal erinnernden Motiven vor sich hin. Keine Motive an der Gitarre, die ich wirklich als Riff bezeichnen möchte, nicht einmal interessante Licks können meine Aufmerksamkeit erregen. Und wenn ein Keyboarder nichts Besseres zu tun hat, als die Gitarrenakkorde eins zu eins mitzuspielen, zeugt das nicht gerade von Kreativität oder auch nur dem Wunsch, die Musik wirklich zu bereichern.

Gut, der zweite Punkt wird sicher eng mit der erstgenannten Beobachtung zusammenhängen – ändert aber nichts daran, dass FEEDFORWARD höchst durchschnittliche und mitunter einfach öde Kost servieren, die durch die kraftvollen Vocals angehübscht wird. Ich werde jedoch das Gefühl nicht los, dass Sängerin Patrice in einer Band, die mehr Wert auf ihren instrumentalen Ausdruck legt, ziemlich untergehen würde.

Und damit wären wir beim dritten Grund, warum weiblicher Gesang als Trademark in diesem Fall sehr bezeichnend ist: Hat weiblicher Gesang in der Metalwelt irgendwie noch Seltenheitswert? Genau.

07.01.2012

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