Der Hintergrund des Ein-Mann-Projekts FEDRESPOR ist erstmal ein trauriger. Für Gründer Varg Torden Saastad dient es vor allem der Verarbeitung des Todes seines Bruders. „Tid“ – zu Deutsch „Zeit“ – steht deshalb auch für „Zeit heilt alle Wunden“. Genau diese Aussage soll aber auch infrage gestellt werden, denn über manche Dinge könne nicht mal die Zeit hinwegtrösten. Die Musik von FEDRESPOR soll dabei zeitlos sein, was visuell auch vom Cover wieder aufgegriffen wird. Es zeigt sich eine gewisse Doppelsymbolik in Form eines Ouroboros, der für stetige Erneuerung steht, aber auch das Symbol für Unendlichkeit formt.
FEDRESPOR klingt anders, als man denkt
Da FESRESPOR von vornherein für Fans von WARDRUNA und HEILUNG angepriesen wird, geht man vor dem ersten Hören von Neofolk aus, der neben den obligatorischen, ruhigen Stellen auch mal in hypnotische, rituelle Trommelorgien & Co. ausbricht. Dem ist aber nicht so. Mit einer Akustikgitarre als dominierendem Instrument wirkt „Tid“ sogar ziemlich weit von dem entfernt, was die anderen Bands bieten. Auch TENHI sind ähnlicher Künstler gelistet, und hier passt der Vergleich schon sehr viel besser.
„Tid“ bietet wenige Highlights
Atmosphärische Synths und Piano eröffnen „Tid“ auf sehr ruhige Weise. An diesem Punkt weiß man es zwar noch nicht, doch so ruhig wird das Album auch in seinem ganzen Verlauf bleiben. Die bereits erwähnte Akustikgitarre leitet dabei durch fast alle Songs und wird von minimalistisch gehaltenen Gesangsparts, Trommeln und anderen Instrumenten wie z.B. einem Horn begleitet. Naturgeräusche wie Regen und Vogelgezwitscher schaffen einen verträumten Klang. Zur Mitte hin bietet „Tid“ mit „Langt Skal De Vandre“ sogar noch ein Stück, dass tatsächlich ein wenig an WARDRUNA erinnert. Sehr stellvertretend für das Album ist es allerdings nicht. Gerade das Highlight in Form von „Langt Skal De Vandre“ zeigt – so gut es auch ins Ohr geht – auf, dass „Tid“ ansonsten leider wenige Highlights bietet. Wer es sehr, sehr ruhig mag, wird zwar sicher auf seine Kosten kommen, man sollte aber nicht erwarten, viel Abwechslung vorzufinden.
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