Einst gehörte ein Folk-Nebenprojekt zum guten Ton der norwegischen Black-Metal-Szene. Kein Wunder, haben doch insbesondere ULVER diese Tür mit „Kveldssanger“ weit aufgestoßen. Auch FEDRESPOR stammen aus der norwegischen Szene, allerdings erlangte die momentan auf Eis liegende Band SEKT (super Bandname, allerdings auch „Sekte“, wenn man vom Norwegischen ins Deutsche übersetzt) nie einen hohen Bekanntheitsgrad.
FEDRESPOR huldigen dem schwarzen Minimalismus
„Fra en Vugge i Fjellet“ ist am leichtesten als große dröhnende Finsternis zu beschreiben, die durch akustische Gitarren, archaische Trommeln und seltenen Gesang vereinzelte Farbsprenkel erhält. Dazu kommen alte und neue Instrumente, die das Album in seiner natürlichen Atmosphäre bestärken. FEDRESPOR klingen daher authentisch nordisch und insbesondere der sehr charakteristische Hornklang fügt Wiedererkennungsmerkmale ein. Aufgrund dieser wesentlichen Merkmale eignet sich das zweite Album des Norwegers bestenfalls als Kopfhörermusik.
Der Hauptkritikpunkt an „Fra en Vugge i Fjellet“ lässt sich analog zum letztjährigen Debüt „Tid“ (2018) aufzeichnen: „Wer es sehr, sehr ruhig mag, wird zwar sicher auf seine Kosten kommen, man sollte aber nicht erwarten, viel Abwechslung vorzufinden.“ Danke, liebe Kollegin Angela.
„Fra en Vugge i Fjellet“ gefällt, aber…
…dennoch erscheint eine Bewertung mit guten sieben Punkten etwas zu hoch angesetzt. Denn das Projekt des SEKT-Drummers Varg Torden Saastad ist sicherlich interessant und als Soundtrack hervorragend nutzbar, dennoch lässt das Zweitwerk große Momente und tiefe Eindringlichkeit vermissen. Wer deshalb noch hadert, kann das Album vollständig bei Nordvis Produktion vorab hören.
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