Feast For The Crows - When All Seems To Be Burned

Review

Erster Eindruck: Unverschämt melodisch. Zweiter Eindruck: Trotzdem ordentlich druckvoll. Letzter Eindruck: Dem Album geht zu früh die Luft aus.

Mit breit geschwellter Brust schicken die Deutschen FEAST FOR THE CROWS ihr Gitarrenduo unter der Fahne des melodiegeschwängerten Death Metals mit Harcoreeinflüssen – kurz: Metalcore – an die Front. Und diese Front zischt ein Feuerwerk ab, das sich gewaschen hat. Besonders die Soli, die speziell in „Hope Dies Last“ und dem grandiosen „Take It Back“ zur allerersten Güte gehören, brennen sich unter die Nägel und hinterlassen selbst bei Luftgitarrenspielern rauchende Finger. Zur Sicherheit rückt dann noch die Artillerie hinter der Batterie an, um den Hörer mit letzter Konsequenz zu durchlöchern.

Einen interessanten Ansatz stellt das Lied „Fading Memories“ dar, das in Teilen mit sehr eindringlichen deutschen Texten vorgetragen wird. Die kehlkopflastige Stimme des Shouters trägt deutlich dazu bei, FEAST FOR THE CROWS einen markanten Stempel aufzudrücken. Ihr hätte trotzdem an der einen oder anderen Stelle etwas Frischluft an den Stimmbändern nicht geschadet.

Nach Halbzeit geht es zwar auf unbestritten hohem technischen Niveau weiter, doch die Ideen scheinen sich nur noch selbst reproduzieren zu wollen. Längere aber dafür weniger packende Songs dominieren das Bild, das mit genre-typischen Farben, mal brachial, mal melodisch gemalt wurde. Musikalisch irgendwo bei der Band NEAERA (in noch melodischer) angesiedelt, unterstreicht „When All Seems To Be Burned” das Potenzial, das in der Deutschen Szene steckt und aufgrund dessen man FEAST FOR THE CROWS für die Zukunft durchaus mindestens im Auge behalten sollte. Starke sechs Punkte!

14.02.2007
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