Fearancy - Dæmonium

Review

Galerie mit 20 Bildern: Fearancy - Area 53 Festival 2021

Als ich im englischsprachigen Pressetext las, dass FEARANCY aus „Styria“ kommen, entfiel das „t“ wohl meinem Auge und verortete die Band in Syrien, was eine Premiere in Sachen Herkunftsland gewesen wäre. Nun ist „Styria“ aber nur der englische Begriff für die Region Steiermark in Österreich, aus der die Band stammt. Mit „Dæmonium“ legen sie nun den Nachfolger ihres 2016 erschienenen Debüts „Paranoia“ vor.

FEARANCY entfesseln die Dämonen

Musikalisch verortet sich die Band im Melodic Death Metal mit leicht thrashigen Einflüssen. Das Schlagzeug fungiert über weite Teile des Albums als Schießbude, gerne mit Doublebass. Das Melodische im Todesmetall rührt hauptsächlich von der Gitarrenfraktion her, welche dazu immer wieder stimmige Leads produziert. Über allem liegt die Stimme von Frontsänger Markus „Max“ Straub, für dessen Gesang die Bezeichnung Frontröhre, ganz in bester Karl-Willetts-Manier, wohl treffender wäre.

Im Promozettel wird angemerkt, dass die zehn neuen Nackenbrecher für ordentlich Stimmung auf Livekonzerten (schnief…) sorgen werden und das ist definitiv korrekt. Fast jedes Stück weist Passagen auf, zu denen man die Mähne schütteln oder im Takt dem Nachbarn ein wenig näher kommen darf (sofern es denn erlaubt ist).

Dank der knackigen Menge von knapp 40 Minuten kommt keine Langweile auf, denn die Herren prügeln sich über die komplette Spielzeit weitestgehend abwechslungsreich durch die Stücke. Vom schnellen Kracher bis zum rhytmischen Stampfer ist für jeden etwas dabei. Der Mix ist dabei angenehm organisch und doch druckvoll.

„Dæmonium“ – ein gutes Zweitwerk

Fans der melodischen Hartwurst können bei „Dæmonium“ ohne Zweifel zugreifen und werden mit 40 Minuten anständiger Kost belohnt. Ein erstaunlich erdiger Ansatz an das Genre, der das Moderne, mit dem die Band beworben wird, allerdings nur erahnen lässt. Warum eine Combo mit solch recht klassisch daherkommender Spielweise bei den elitären Metal Archives nicht gelistet wird, weil sie „Nu Metal“ seien, bleibt jedenfalls schleierhaft. FEARANCY haben jedenfalls genug Qualitäten für einen stabilen Slot auf künftigen Festivals.

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08.08.2021

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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