Was sagte mal ein bekannter Promoter zu mir: „Entweder du machst heute was ganz Neues oder du musst versuchen bereits Bekanntes wesentlich besser zu machen, um heute noch zu punkten.“ Tja, ein wahres Wort und in beiden Fällen wohl ähnlich schwer zu realisieren, da die Dichte an Bands beinahe inflationär zunimmt.
Die Italiener FEAR OF FOURS bemühen mit „Never Heaven“ eher die eigene Kreativität als bereits ausgetrampelte Pfade neu zu begrünen. Musikalisch bewegt sich das Debüt irgendwo im Wirbel von Prog Metal, Nu Metal, traditionellem Heavy Metal und jeder Menge stilistischer Grenzgänge.
„Never Heaven“ wirkt beim ersten Durchlauf etwas befremdlich und mag durch die Kombination der Stile durchaus überfordernd wirken. Insbesondere die abrupten Wechsel und der oft auf den ersten Blick etwas konfuse Aufbau der Songs zwingen den Finger gerne in Richtung Stop-Taste. Ist diese erste Gewöhnungsphase allerdings geschafft, wirken die Songs immer stimmiger und selbst lateinamerikanische Versatzstücke in dem ohnehin schon herausragenden „The Edge Of Insanity“ funktionieren prächtig.
Anstrengend aber nicht ermüdend ist „Never Heaven“ geworden. Irgendwie fühlt man sich nach der Scheibe wie beim abendlichen Jogging-Programm. Zuerst gilt es den inneren Schweinehund zu überwinden, um dann während des Laufs in den Genuss der ausgeschütteten Endorphine zu kommen. Letztendlich lehnt man sich entspannt zurück und ist einfach zufrieden.
FEAR OF FOURS gehen wirklich neue Wege und bescheren dem Prog-Genre eine neue Dimension, die es linientreuen Hörern nicht einfach macht. Angesichts der Innovationskraft, die in dem Album steckt,sich aber noch ein wenig versteckt, verzeiht man den Jungs auch gerne einige Unstimmigkeiten und die mancherorts herrschende „Kopf durch die Wand“ Mentalität“. Es darf getestet werden!
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