FAUST AGAIN spielen Metalcore. Fertig gekotzt oder hängen noch ein paar Bröckchen drin? Okay, dann kann’s weitergehen. Die Polen schaffen es tatsächlich, nicht wie der x-te Aufguss der drittklassigen Kopie des Originals zu klingen. Und das alleine lässt sie – unabhängig von der Qualität des Songmaterials – schon aus der unüberschaubaren Masse an Bands dieses Genres herausragen. Klar, zum Schreien innovativ sind die Jungs mit Sicherheit nicht, aber sie setzen die bekannten Einzelteile so zusammen, dass die Songs von „Hope Against Hope“ auch ohne Aufputschmittel zu ertragen sind.
Der spannend arrangierte Opener ‚To Dwell On Thoughts Of You‘ brettert mit Melo-Death-Riffs los (womit auch sonst…) und hat einen sehr coolen Mittelteil, wo man feine Clean-Vocals beklatschen kann, die erfreulicherweise nicht (!) rausgewinselt werden. Für meinen Geschmack könnte der saubere Gesang insgesamt auch ruhig öfter zum Einsatz kommen, da er definitiv originell kommt. Nach dem Eröffnungstrack werden die Lungen allerdings durchgängig an den Rand eines Kollapses geführt. Nichtsdestotrotz bleiben die Nummern unvorhersehbar und vor allem abwechslungsreich, was an den vielen kleinen Details liegt, die man seinen Ergüssen spendiert hat. Da gibt’s in dem Brecher ‚What Misery Means‘ einen tollen Keyboard-Part, ‚Frozen Minds, Aching Hearts‘ kann mit sicken MESHUGGAH-artigen Gitarrenharmonien punkten, ‚The Longest Festering Wound‘ hat ’nen lässigen Spoken-Word-Teil, und mit der Akustikgitarren/Piano-Ballade ‚Dream Of You Is Like A Dream Of A Better Day‘ hat das Album einen famosen Ruhepol, das einen zwischen den ganzen Aggro-Attacken kurz verschnaufen lässt.
Wenn der Fünfer live auch nur annähernd so energisch zu Werke geht wie auf dieser Platte, dann dürften FAUST AGAIN-Konzerte extrem kurzweilige Angelegenheiten sein. Und bei diesen Anlässen präsentieren die Kerle dann hoffentlich mehr als die hier verewigten 34 Minuten Musik. Gut, Scheiben von Punk- und Hardcore-Bands sind selten länger. Aber da die Burschen weder das eine noch das andere sind, sollten sie zukünftig drei, vier Songs mehr auf ihre Scheiben packen. So viel schlechter werden die schon nicht sein. Kann man kaufen!
wie auch bei der letzten platte ein recht gut passendes review kann mich dem allem nur anschliessen. metalcore der oberklasse eben. die jungs haben talent.. mosh on 😉