Fatzwerk - Das Vierte

Review

KURZ NOTIERT

CORVUS CORAX für Arme? Nein, so weit wollen wir dann doch nicht gehen, denn FATZWERK aus Hallertau machen ihre Sache zu gut, als dass man sie als solche betiteln könnte. Die Band bringt mit „Das Vierte“ ihr – wer hätte das gedacht? – viertes Album heraus und bietet die gewohnten, größtenteils komplett akustisch gehaltenen Mittelalterklänge. So ausgereift wie oben genannte Vorbilder klingen FATZWERK zwar nicht, doch einen gewissen Charme kann man ihrer Musik nicht absprechen. Besonders die seltenen Gesangseinlagen in Songs wie „Blackleg Minor“ wissen zu gefallen. Warum dann nur sechs Punkte? FATZWERK versuchen mit gelegentlich eingsetzten, gesprochenen Samples auf Mittelalter-Satire zu machen. Das gelingt ihnen aber überhaupt nicht, denn diese Samples sind nicht witzig, sondern stören den Fluss des Albums und nerven ob ihrer Dämlichkeit. Ein Beispiel? Ich zitiere: „Wenige Tage vor Beginn des interfatzionalen Kongresses in Fatzhausen schlägt ein Supermonster-Angriff auf einen Kindergarten hohe Wellen. Im Internet kursieren Amateuraufnahmen, die zeigen, wie knapp die kleinen Fatzinis diesem verheerenden Angriff entkamen. Regierungschef Fatzusconi äußerte sich mit großer Bestürzung.“ Was soll so etwas auf einem Mittelalter-Album? Wären diese Samples nicht gegeben, hätten FATZWERK mit „Das Vierte“ sicher noch einen Punkt mehr absahnen können, denn Instrumental kann man der Band nicht viel vorwerfen, denn die tollen Melodien und Songstrukturen, die FATZWERK auf ihren eigentlichen Songs vortragen, können begeistern.

18.06.2015
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