Ach ich das herrlich, da vergisst man nach so vielen Jahren metallischer Beschallung fast, wie schön locker und leicht gut gemachter Fun-Punk sein kann, da kommt endlich mal wieder eine Formation namens FAT BELLY um die Ecke, und erhellt, ganz in der Tradition der Altmeister MILLENCOLIN, NO USE FOR A NAME oder den frühen RISE AGAINST, meine eher miese Winterstimmung. Die fünf Jungs aus Hannover machen schon eine ganze Weile Musik, und legen uns mit „Set The Flag“ immerhin schon ihr zweites Album vor.
Das Rezept ist, wie in dieser Sparte üblich, gewohnt einfach: Zwei rotzige Gitarren schrammeln fröhlich Riffs vor sich hin, der Drummer gibt überwiegend gerne Gas, und die Hooklines gehen einfach und schnell ins Ohr. Dass das alles weit entfernt von Innovation ist, ist kein Geheimnis, aber schon der Opener „Ready To Rock“ geht sauber ab, das fetzige „Same Old Story“ animiert zum Mitsingen, und „Hopeless Kids Elite“ erinnert mich fast schon wehmütig an meine frühpubertären, rebellischen Tage. Man macht kein Hehl daraus, jedes einzelne Genre-Klischee zu bedienen, aber man macht seinen Job verdammt gut. Eine kleine Überraschung gibt es dann noch in Form einer weiblichen Gesangs-Partnerin in „Same Old Story, Somehow New“, übrigens auch einer dieser Tracks, die sofort hängen bleiben.
Das einzige Manko von „Set The Flag“ sind die zwei, drei Lückenfüller-Songs die sich eingeschlichen haben, das macht dem Gesamteindruck einer spaßigen, gut gemachten Platte, aber keinen Abbruch. FAT BELLY beherrschen ihr Handwerk und liefern ein solides Album ab, das dem ein oder anderen, der seit den späten 90´ern dem Melodic-Punkrock hinterher trauert, richtig gut gefallen dürfte.
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