Es war einmal ein kleines Wunderkind. Das wurde von seinen finnischen Erzeugern in ein hässliches Gewand gekleidet, seinen Namen ritzte man ihm gut lesbar auf die Vorderseite, und allein und ohne jemanden zu informieren wurde es im staubigen Plattenregal eines abgehalfterten Dealers ausgesetzt, zwischen Unmengen bunt und opulent bemalter, kurz: begehrenswerter CDs. Doch ein mehr oder weniger wahlloser Griff eines verbeistreunenden Musikredakteurs befreite das scheue Kind aus seiner grauen Zurückhaltung – und es dankte seinem Befreier die Beachtung mit einem begeisterten Reigen ausgelassenen Spieltriebes. Mit Drücken der Play-Taste öffnete das Kind sein kleines Universum unverdorbener und lebenshungriger Kreativität: Zunächst verwandelte es sich in einen übermannsgroßen, fiesen Death/Thrash-Killer, noch im selben Tanz jedoch in eine hüpfende Blues- oder Funk-Erscheinung, die sich im nächsten Augenblick in einen sphärischen Dark Metal-Nebel hüllte. Berstendes, gut artikuliertes Growling (im Ausdruck erstaunlich an einen gewissen Herrn Åkerfeldt erinnernd), stellten den etwa gleichberechtigt in Erscheinung tretenden klaren Gesang zwar meist qualitativ in den Schatten. Dennoch war es gerade stets klug durchdachte Wechselfolge, die dem gebannten Zuhörer den Kopf verdrehten. Auch wenn er einige Stilmittel seiner großen Liebe OPETH im Tanze des unbekannten Sprosses wiederzuerkennen glaubte, so war dies vor allem der ausgesprochen phantasievollen Umgang mit Emotionen und Harmonien im allgemeinen, nicht etwa konkrete Schrittfolgen. Die oft rhythmisch wie atmosphärisch verzwickte Unbekümmertheit ließ für Augenblicke jegliche Genre-Zwänge, denen sich etliche andere Schönheiten im Regal anzubiedern schickten, verblassen. Ohne über seine grazilen Schritte zu stolpern und an Schwung und Richtung zu verlieren oder sich etwa in allzu exzessiver Frickelei zu verwirren, hüpfte dieser Wunderknabe lebendig zwischen den Pfaden, die einst die ältere Generation zwischen OPETH, AT THE GATES und FAITH NO MORE geebnet hatten. – Und so tanzte das Kind mit dem Musikredakteur, dass dieser über das ausgelassene Spiel ganz und gar die Zeit vergaß und eine Dreiviertelstunde wie ein wundersamer Traum verflog. – Und dann hab‘ ich die CD gekauft.
Extol in schlecht… ?
klasse scheibe, nur die vocals find ich nicht immer so gelungen. denke übrigens auch, dass die sich eindeutig, stark von opeth beinflussen lassen haben. btw: ano stinkt…
Mir scheint, FARMAKON waren nicht nur zu oft am fernen Altar der Prog-DM-Götter OPETH, um inbrünstig um Inspiration zu flehen, sondern haben im Souvenirladen nebenan auch gleich ein Plastik-Ebenbild desselben erworben, um ihren großen Vorbildern fürderhin auch im bandeigenen Proberaum huldigen zu können. Ab und an unterbrechen sie diese Huldigung mit thrashigen Einsprengseln oder einigen funkigen und jazzigen Einschüben, wobei letztere allerdings nicht immer schlüssig integriert wirken (aber als Argumente gegen den einen oder anderen Plagiat-Vorwurf dienlich sein können). Plagiat hin oder her – die jungen Finnen zeigen enormes musikalisches Talent und produzieren einige sehr gut gelungene Tracks (wie z.B. den Opener "Loosely of Amoebas"). Wenn sie dieses Talent jetzt noch nutzen und auf dem nächsten Album ein wenig mehr Eigenständigkeit an den Tag legen…
naja, mischung aus opeth, primordial und arcane sun würd ich mal sagen. aber nicht wirklich berauschend. der erste track ist gut, dann wirds mir auf dauer einfach zu viel. reißt mich nicht mit. aber potential is da.