Es ist ja schwierig, überhaupt noch relevante Metalcore-Alben zu finden, bei denen man NICHT das Gefühl hat, den hunderttausendsten lauen Aufguss eines seit fünf Jahren vor sich hin siechenden Genres vor sich liegen zu haben. Neben den Metalcore-Hochburgen Deutschland und den USA haben sich auch einige kanadische Bands in die Szene verirrt, deren Interpretation gleichwohl typisch nordamerikanisch klingt.
FAREWELL TO FREEWAY aus Ontario konnten bisher nie aus dem Schatten der Konkurrenz empor steigen. Ob das an mangelnder Innovation oder fehlender Promo lag, sei mal dahingestellt. „Filthy Habits“, so der Titel des neuen Albums der Band, geht in Ordnung. Das ist mehr, als zu befürchten war, aber viel zu wenig, um in einer Empfehlung zu resultieren. Die Zutaten sind alt bekannt: Neben dem heiteren Wechselspielchen aus Gebrülle und cleanen Vocals (wie oft man als Rezensent alleine diesen Satz schreiben muss, zeigt das Problem auf), bieten uns die Herren natürlich auch eine fette Produktion, Breakdowns und ein paar, hier macht die Band Punkte gut, durchaus gelungene Gitarrenspielereien. Zu Vergleichen ist die Band am ehesten…tja, mit allen anderen Vertretern ihrer Zunft, auch wenn man FAREWELL TO FREEWAY zumindest zugestehen muss, dass sie sich um homogenes und transparentes Songwriting bemühen, und nicht wie so Viele den undurchsichtigen Chaos-Hammer rausholen. Zwar ist das ein oder andere Riff durchaus als technisch zu bezeichnen, progressive und mathematische Verhasteleien sind aber auf der Scheibe nicht vorzufinden.
„Liquor? I ‚Dont Even Know ‚Er“ und „Inside Influence“ taugen als Anspieltipps, ähnlich wie der Rest das Materials sind auch die beiden Nummern nette, ansehnliche Metalcore-Liedchen. Vormachen müssen wir uns dennoch nichts: Außer beinharten Fans des Genres wird „Filthy Habits“ kaum jemanden hinter dem Ofen vorlocken. Es ist schließlich nicht mehr 2004.
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