Mit “Monad“ präsentieren FARER ein sehr sperriges und eigenwilliges Album. Einst ist klar, die Mischung aus Doom, Noise und Screamo stellt die Nerven auf die Probe. Alle vier Songs weisen dabei eine Dauer von über zehn Minuten auf.
FARER spielen mit Songstrukturen
“Monad“ verfolgt einen experimentellen Plan und baut seine Tracks geschickt zusammen. Als würde man in einen Baukasten greifen und sämtliche Elemente verschiedener Genres aneinanderreihen. Doch entsteht daraus kein zusammenhangsloser Brei, sondern ein durchdachtes Werk, das sämtliche Sinne zum schwitzen bringt.
FARER lenken den Fokus verstärkt auf die Arrangements im Hintergrund. Die markerschütternden Schreie des Sängers dominieren die klangliche Atmosphäre. Zumindest wirkt dies im ersten Augenblick so. “Phanes“ untermalt die rohe Stimmung mit taktvollen Drums und nimmt an Tempo zu.
FARER schaffen homogene Strukturen und lassen diese urplötzlich zerspringen. “Monad“ steigert sich in seine Atmosphäre hinein und bricht diese wieder auf. Alle Songs klingen zu einem gewissen Punkt hypnotisch. Entspannte Ruhe kehrt jedoch nicht ein. Durch die anhaltenden Screams zerstören die Jungs den mesmerisierenden Fiebertraum.
“Monad“ nimmt Fahrt auf
Trotz alldem Chaos schleichen sich immer wieder melodische Passagen in das verworrene Getümmel ein. “Moros“ überrascht mit kleinen Gitarrensolos und einer ordentlichen Portion Shoegaze und Post-Rock. All das hat etwas Tristes und Bedrückendes. Der Sound hört sich blechern und scheppernd an und erschafft eine kalte Atmosphäre.
Die Screams machen Hördurchläufe zur Herausforderung. Manchmal wirken sie deplatziert und unbeholfen, fast schon etwas erzwungen. Zumindest jedes Mal, wenn sich der Gesang in den Vordergrund drängelt und versucht, alles zu übertönen.
FARER haben etwas besonderes
FARER servieren schwere Kost. Es dauert einige Zeit, bis man das klangliche Aufgebot verdaut hat. Selbst nach mehreren Durchläufen ist “Monad“ alles andere als eindringlich. Doch schlussendlich gibt die Combo ihrem Werk eine ganz eigene Seele. Durch verwobene Melodien und unvorhersehbaren Klangeruptionen hebt die Band experimentelle Musik auf ein neues Level.
Puhh, manchmal ist der Job des Rezensenten nicht zu beneiden.
Fühl mich bei 12min schon komplett überfordert, stell ich mir vor ich muss hier über die volle Distanz…Hut ab.
Offensichtlich gehör ich wohl eher nicht zur erlesenen Hörerschaft.