Far Beyond - An Angels Requiem

Review

Hatten wir nicht eigentlich alle genug von schlechten Imitationen und billigen Kopien? Genug von den vor Pathos berstenden Alben, den sich selbst ad absurdum führenden jämmerlichen Digitalreproduktionen eines Orchesters aus Fleisch und Blut, den auf 568 Spuren aufgenommenen BLIND GUARDIAN-Konkurrenzprodukten? Von bombastischen Intros und noch bombastischeren Outros, von zu Hauf auftretenden, oppulenten gregorianischen Chören und den von etlichen Bands schon tausend Mal vorder- wie rückseitig penetrierten Arrangements und Songstrukturen? Und schließlich ihren von vornherein zum Scheitern verurteilten Erschaffern, den der Fülle einer solchen Aufgabe maßlos unterlegenen Ein-Mann-Projekten? Hatten wir. Haben wir. Umso mehr müssen wir uns freuen, dass es auch Veröffentlichungen gibt, die allen Vorurteilen zum Trotz selbigen tapfer standhalten. Die One Man Show FAR BEYOND alias Eugen Dodenhöft hat mit „An Angel´s Requiem“ zwar keine revolutionären neuen Wege beschritten, jedoch definitiv wider der hoffnungslos überlaufenen Melodic Black Metal Nische jener ein saustarkes Album geschenkt. Dort, wo an Einfallslosigkeit darbende Outputs versagen, entfaltet „An Angel´s Requiem“ einen gnadenlos pushenden Drive, trotz altbekannter Rezepte und Zutaten. Mit zielsicherer Koordination platziert, verflechtet und dirigiert Herr Dodenhöft die Ingredienzien aggressive Raserei, Epik und Melancholie, denen die eigens gewählte Bezeichnung „Angelic Black Metal“ in jedem Sinne Rechnung trägt. Die so eingefangenen traurig-düsteren aber zugleich schwebend-luftigen Stimmungen überzeugen vor allem im melancholisch-frohlockenden Titeltrack und dem sehr an WINTERSUN erinnernden „Dream In Beautiful Slumber“. Und als wäre es zu schön, um wahr zu sein, gibt es doch einen Grund, um aus (fast) allen Wolken zu fallen: wie bei vielen Soloprojekten muss auch hier die Produktion unter mangelndem Fachpersonal leiden. Die Gitarren sind stellenweise nur als fernes Rauschen wahrnehmber und bekanntlich sind ja Drums aus der Retorte in den seltensten Fällen ein Ohrenschmaus. Da hilft nur eins: eine Handvoll Profis greifen und das Teil nochmal in allerfeinster Qualität einprügeln. Mit neun Punkten klingt es bestimmt noch geiler!

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13.06.2005

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2 Kommentare zu Far Beyond - An Angels Requiem

  1. soulcrime sagt:

    SAUGEILE SCHEIBE! Nun wie oben schon geschrieben, klingen die Gitarren teilweise verwaschen bzw. phasenweise auch nicht berauschend produziert! Bzgl. der Drums kann ich nur sagen: Hab schon deutlich schlechtere gehört!

    Vom Ideenreichtum über die genial gesetzten Arrangements ein mehr als geiles Album!

    5/10
  2. soulcrime sagt:

    Sollte ne 8 werden, sry ^^

    8/10