1986 war ein gutes Jahr für den Metal, der uns solche Göttergaben wie “Reign In Blood”, “Somewhere In Time” oder auch “Master Of Puppets” brachte. 1986 ist aber auch das Jahr in dem sich fünf polnische Metaller zusammen fanden, um fortan Musik zu machen. Aus FANTOM wurde FANTHRASH und wir springen in das Jahr 2011. Mit “Duality Of Things” legen die Polen heuer ihr Debütalbum vor, welchem aber schon einige Demos im Laufe der Jahre vorausgegangen sind.
Dass man hier musikalisch einiges geboten bekommt, kann man nach so vielen Jahren der Existenz einfach voraussetzen. In der Tat legen FANTHRASH hier aber ein musikalisch sehr komplexes Werk vor, das zwar seine Wurzeln im Thrash Metal hat, aber dennoch auch über den Tellerrand guckt. Songs wie “Under The Open Sky”, “Rita From The Hills” oder “Toxic Mind” sprudeln vor Musikalität und können wegen ihrer Arrangements und dem vielschichtigen Songwriting durchaus auch dem progressiven Metal-Genre zugeschrieben werden. Hier beweisen die Polen auch, dass sie eine Menge gelernt haben. Die Songs sind zwar durch die Bank von vielen Breaks und Tempowechseln bestimmt, verlieren auch der anderen Seite aber nur selten den roten Faden. Dass das teilweise doch passiert liegt an der Masse an Riffs in den Songs auf “Duality Of Things”.
Wenn man so viel in die Songs packt wie FANTHRASH, ist es allerdings auch schwierig die Strukturen komplett nachvollziehbar zu halten. Insgesamt gelingt der Band das auch recht gut, nur manchmal hätten sie den Fokus der Kompositionen doch etwas mehr auf die Songs gerichtet halten sollen. Hin und wieder wären ein, zwei Songsegmente weniger durchaus sinnvoll gewesen, dann hätte man den Nummern auf “Duality Of Things” auch straighter halten können, was dann auch wieder den für Hörgenuss und den Fluss des Albums gut gewesen wäre. So stockt das Album an einigen Stellen unnötigerweise. Im Prinzip haben FANTHRASH die Antwort auf dieses Problem aber schon selbst gefunden. Denn das originelle Instrumental “Lizard Skeleton” zeigt doch schön das Können der Musiker.
Wie dem auch sei, “Duality Of Things” kann ich allen ans Herz legen, die technisch anspruchsvollen Thrash Metal mögen. Zwar findet man im Sound der Band weniger Zitate von METALLICA und SLAYER, dafür gibt es viele gute Ideen und eigenständiges Songwriting zu hören. Mit etwas mehr Fokussierung auf das Wesentliche beim Songwriting wären hier auch mehr Punkte drin gewesen. So können aber auch progressive Metaller, die sich an aggressiv vorgetragenen Vocals – in der Schnittmenge zwischen Thrash und Hardcore –nicht stören, gerne ein Ohr riskieren. Zu bieten haben FANTHRASH jedenfalls eine Menge.
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