Family 5 - Das Brot Der Frühen Tage

Review

Ende der 70er – der New-Wave kommt auf und in Deutschland entwickelt sich die Post-Punk-Generation. Ein Ära der Deutschen Indie-Szene, die jüngst mit Jürgen Teipels Roman „Verschwende Deine Jugend“ wieder neue Beachtung erlangt. Im Zuge des 80er-Revivals glorifiziert man gern den einstigen Underground und sucht nach seinen Helden. Ein solcher Held (womöglich wider Willen) dürfte den Namen Peter Hein tragen. Jener beförderte sich und seine Band FEHLFARBEN mit dem Album „Monarchie und Alltag“ (1980) zur Speerspitze der deutschen Indie-Szene. Doch es dauerte nicht lang und der aufkeimende Neue-Deutsche-Welle-Hype zog die FEHLFARBEN mit ihrem ‚Hit‘ „Ein Jahr (Es geht voran)“ mit in den Strudel. Und so beschloss Peter Hein die Band aufzulösen und sich somit auch dem NDW-Ausverkauf zu verweigern. Kurz darauf wendete er sich einem neuen Bandprojekt zu: FAMILY 5. Eine Band, die sich mit direkten Texten und einem musikalischem Misch-Masch jenseits vom Pop-Mainstream, den Weg in die Hitparaden jener Zeit verbaute. „Das Brot Der Frühen Tage“ stellt den CD-Release der ersten Vinyl-Releases von 1981 bis 1985 dar. In diesem zeitlichen Kontext muß man diese Aufnahmen betrachten. Für mich persönlich klingt die Musik von FAMILY 5 wirr, befremdend und manches mal einfach nervig – eben nicht nachvollziehbar, da ich weder diese Zeit bewusst miterlebt habe, noch daß ich ein Faible für derart antike Indie-Sounds hege. Somit fehlt mir der nötige Background um aus heutiger Sicht ein sinnvolles Urteil zu diesem Album zu fällen. „Das Brot Der Frühen Tage“ dürfte hingegen für Sammler und Interessierte, die mit diesem nostalgischen wie auch rebellischen Sound vertraut sind, ein Sahnestückchen sein. Auch im Zusammenhang mit oben genannter Lektüre empfehlenswert.

19.08.2002

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