False Prophet - The Second Death

Review

Mit „The Second Death“ veröffentlichen Blood Harvest in diesen Tagen das erste und bisher einzige Album der Amis FALSE PROPHET neu. Gegründet hatte sich die Band 1988, 1989 gab es eine erste Demo („Sign Of The Cross“), 1991 dann noch das Album und 1993 benannte man sich schließlich in INFERNAL HIERARCHY um, um sich noch im selben Jahr komplett aufzulösen. Bis jetzt, denn 2013 rotteten sich die Herrschaften aus North Carolina wieder zusammen und veröffentlichten erst einen alten Livemitschnitt („Murder Or Mercy Live 1990“) und nun dann „The Second Death“ als Re-Release.

So viel zum Kontext dieser Veröffentlichung. Klingt wie jede zweite Bandbiographie aus den Neunzigern? Ja, irgendwo schon. Trotzdem hat diese Veröffentlichung ein paar Pluspunkte:

  1. Die Mischung aus Death, Thrash und der Satansattitüde aus dem Black Metal macht zwischenzeitlich durchaus Spaß. Nicht unbedingt, wenn die Songs auf über zehn bzw. sogar zwölf Minuten aufgeblasen werden („Second Death“, „In Satan’s Name“), aber sonst schon – spektakulär ist was anderes, innovativ auch (auch damals schon), aber muss ja nicht immer.
  2. Dem geneigten Hörer wird nicht nur das Album selbst geboten (Tracks eins bis sechs), sondern auch die komplette „Sign Of The Cross“-Demo (Tracks sieben bis zehn) und die erste und einzige INFERNAL HIERARCHY-Demo (Tracks elf und zwölf) sowie die letzten beiden Tracks, zwei Liveaufnahmen, deren genauen Ursprung mir weder das Internet noch das offizielle Infosheet verraten wollen. (Damit kommt diese Veröffentlichung auf eine Gesamtspielzeit von gut 75 Minuten und ist zumindest quantitativ sein Geld wert.)
  3. Artwork, Sound und Attitüde dieser Veröffentlichung sind so old school, dass es eine Freude ist. Wie gesagt, auch damals dürfte das schon nichts Neues mehr gewesen sein, aber cool ist’s trotzdem.

Viel mehr gibt’s dann auch nicht zu sagen – eine Veröffentlichung für Sammler, die bei der Suche nach den Originaltapes nicht länger Zeit auf Ebay verschwenden wollen, und sicherlich auch eine Veröffentlichung um ein paar neue Fans heranzuholen und den Bandnamen nochmal ins Rennen zu schicken. Kurz: Es gibt schlechtere und langweiligere Re-Releases, aber wie so oft muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er das sinnvoll findet.

21.01.2014
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