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Fallujah - Dreamless

Review

Galerie mit 6 Bildern: Fallujah - 25th Anniversary Tour 2020 in Leipzig

Es gibt Platten, angesichts derer man die hiesige Rezensieretikette gern beiseitelassen und seine Meinung auf das knappe Statement – Verzeihung – „Geiler Scheiß“ reduzieren will. „Dreamless“ von FALLUJAH ist so ein Fall. Das dritte Album der US-Amerikaner erfüllt die Erwartungen, die der Vorgänger „The Flesh Prevails“ geweck hat, mühelos. Und nicht nur das, das Quintett hat noch ein Schippchen draufgepackt. „Dreamless“ ist differenzierter, sowohl von der Komposition als auch vom Sound her. Überhaupt – dieser Sound! Einerseits nüchtern, damit die technischen Finessen zur Geltung kommen, vor allem die Drums („The Void Alone“!) stechen hier heraus. Andererseits höchst symphonisch – wegen der Emotionen und so.

Schon der epische Auftakt „Face Of Death“ ist ein Highlight. Dem wohlgespannten Synthesizer-Bläser-Stimmungsbogen folgt ein Kontrast aus sattem Groove und dem prägnanten Singsang der Leadgitarre. Danach geht es mit „Adrenaline“ und „The Void Alone“ zunächst etwas derber zur Sache. Letzterer Song entspannt sich dann auf halber Strecke und es wird wie eingangs erwähnt das Schlagzeug vortrefflich präsentiert. Hernach bieten FALLUJAH volle Breitseite Atmosphäre. Stark. Wie auch in „Abandon“ steuert Tori Letzler hier feminine Vocals bei. Für sich genommen sind diese nicht die eindrucksvollsten, wohl aber eine feine Ergänzung zu Alex Hofmanns Gegrummel.

Im zweiten Drittel der Platte geht es etwas gemäßigter zu. In dem organischen „Scar Queen“ wird man vermutlich beim zwanzigsten Hörgang noch neue Details entdecken. Nach dem vorwiegend instrumentalen Titeltrack mit Prog-Rock-Ausflug und feinem Gitarrensolo leitet „The Prodigal Son“ gelungen zum sphärischen Gewummer von „Amber Gaze“ über. Hintenraus wird „Dreamless“ leider etwas blasser: Das anhaltende Gesäusel in „Fidelio“ und „Les Silences“ ist ein bisschen drüber, und „Wind For Wings“ rutscht eher durch. Dafür gibt es nette Elektrospielereien zu hören, die zusammen mit dem fluffigen „Lacuna“ für einen ordentlichen Abschluss sorgen. Die knappe Stunde Spielzeit vergeht dank der kurzen Tracks und hohen Dynamik schnell, was geradlinigen Gemütern als unstet und wenig stringent aufstoßen mag. Das wird aber durch weitschweifige Passagen gut aufgefangen. Also: Kaufenempfehlung erteilt.

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30.04.2016

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3 Kommentare zu Fallujah - Dreamless

  1. Dupont sagt:

    Wow, über 4 bis über 6 Minuten Spielzeit pro Lied als kurz einzustufen halte ich für mehr als gewagt 😉
    Ansonsten ein überaus fantastisches Album, das in seinen Feinheiten entdeckt werden will.

    9/10
  2. Sophia Kostudis sagt:

    Na, hauptsächlich spielt sich alles unterhalb von fünf Minuten ab. Je nachdem, was man sich sonst so zu Gemüte führt, ist das jetzt nicht so arg lang 😉 Aber joh, sicherlich eine subjektive Einschätzung.

  3. AlIen sagt:

    Eines der besten Alben aus dem Genre des atmosphärisch sowie technisch angehauchten Death Metals.
    Allerdings gibt es an dem Album zwei kleine Kritikpunkte:
    – meiner Meinung nach sind 3 (noch dazu zu lange) Instrumentalstück bzw. Interludes zu viel des Guten
    – der Sound ist teilweise zu überladen; wenn alle Instrumente und atmosphärische Einsprengsel gleichzeitig aus den Boxen
    drücken wirkt das alles irgendwie gequetscht und einiges geht unter

    Dennoch genieße ich es dieses Album immer und immer wieder anzuhören. Die Musiker haben einiges drauf, und wenn bei den zukünftigen Alben dann auch noch die Produktion mit der Qualität der Musik mitzieht, bin ich vollends begeistert. Momentan auf jeden Fall eine meiner Lieblingsbands und ich bin gespannt was da noch kommt von der jungen Band.

    Die Bewertung mit 8/10 Punkten finde ich auch vollkommen passend.

    8/10