FALLS OF RAUROS aus Portland, Maine, wollen auch auf ihrem neuen Werk „Key To A Vanishing Future“ wieder die Grenzen zwischen rasendem Black Metal, Prog-Rock und nordamerikanischen Folk-Sounds mit technischer Raffinesse in einer finsteren Klanglandschaft verschwimmen lassen. Dieses Gebilde wird zusätzlich von einem losen Konzept untermalt, dessen Idee es ist, dass Menschen ohne ihre Zustimmung in diese Welt hineingeboren werden und dabei die Lasten der Menschheitsgeschichte sowie gleichzeitig die Verantwortung für die Zukunft tragen müssen. Die Siege und Niederlagen der vergangenen Generationen werden dabei jeweils an die nächsten Generationen weitergegeben, welche diese ohne eine wirkliche Wahl übernehmen müssen. Somit werden diese ein ungewolltes Erbe.
FALLS OF RAUROS – Die Bürden von Vergangenheit und Zukunft
Keine leichte Kost – und dementsprechend wechselt „Clarity“ nach einem verträumten Intro langsam in eine finstere Soundwand, die sich über den Hörer erhebt wie ein aufziehender Sturm nach einer leichten Brise. Der stellenweise verzweifelt klingende Gesang trägt zur konzeptionellen Gesamtstimmung bei. „Desert Of Heart“ gibt sich mit seinen Wechseln aus drückenden Basslines und melodischen Gitarren musikalisch abwechslungsreich, und gegen Ende gibt es dann sogar ein emotionales Gitarrensolo. Anschließend bietet „Known World Narrows“ einen interessanten Mix aus abgehacktem Groove und flirrenden Melodien.
Das melancholisch beginnende „Daggers In Floodlight“ ist der längste und vielleicht auch beste Songs des Albums. Nach dem ruhigen Intro geht der Song in wütendes Zähnefletschen über und könnte die vertonte Wut über die ungewollt auferlegten Bürden und der daraus resultierenden Verzweiflung sein.
„Key To A Vanishing Future“ – technisch anspruchsvoll und musikalisch abwechslungsreich
FALLS OF RAUROS ist mit „Key To A Vanishing Future“ durchaus ein technisch anspruchsvolles und musikalisch abwechslungsreiches Album gelungen. Der für die Band typische Sound aus Black Metal mit Folk- und Prog-Einflüssen bekommt an vielen Stellen zusätzlich interessante neue Akzente, welche in Richtung Post-Metal verortet werden könnten. Leider scheinen die Songs sich jedoch zwischendurch etwas zu sehr zu verlieren und ein bisschen zu spät den Faden wieder aufzunehmen. Somit gehören auch FALLS OF RAUROS zu den Bands, welche ihre Songs stellenweise doch vielleicht noch ein bisschen einkürzen und kompakter machen könnten, um ihnen mehr Durchschlagskraft zu verleihen. Die Kollegen von WOLVES IN THE THRONE ROOM und ALDA haben im Vergleich dazu auf ihren aktuellen Alben den Spannungsbogen trotz ähnlich langer Songs aufgrund einer noch dichteren Atmosphäre besser halten können. Steht man jedoch auf ausschweifende Instrumentalparts in Kombination mit verschachteltem Songwriting, das selten einer präzisen Formel folgt, sollte man hier jedoch durchaus ein Ohr riskieren.
Noch nix von gehört von. Freue mich aber auf den ersten Hördurchgang. Verehre die Band sehr….