Fallen Tyrant - Words Of Wisdom, Seeds Of Hate

Review

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Irgendwo ist es beruhigend, dass es immer noch so etwas wie einen Black-Metal-Underground gibt. Wenn ich Demos/EPs (wie auch immer) wie „Words Of Wisdom, Seeds Of Hate“ von FALLEN TYRANT bekomme, beschleicht mich immer so etwas wie Nostalgie. Kopiert ausschauendes Cover in schwarz und weiß, keine großen Schnörkel, sechs Songs, eine gute halbe Stunde Spielzeit. Das verspricht ein kurzweiliges Old-School-Vergnügen.

Wie es leider mit der Nostalgie meist ist, hält das Erlebnis nicht, was die Vorfreude verspricht. FALLEN TYRANT leidet am typischen Solo-Projekt-Syndrom, dessen Symptome dünner Sound, ein pappiger Drumcomputer, leicht verstimmte Gitarren mit digitalem Sound und etwas unbeholfen wirkende Vocals sind. Die bösartigen unter meinen Kollegen nennen so etwas „Schlafzimmer- oder Kinderzimmer-Black-Metal“, je nach Reife der Musiker. Ganz von der Hand zu weisen ist das nicht, denn auch „Words Of Wisdom…“ klingt einfach zu hausgemacht.

Das ist manchmal sogar ein wenig schade, denn hier und da sticht aus dem ansonsten relativ unspektakulären Black Metal mit leichtem Pagan-Einschlag ein gutes Riff hervor – „Leave“ beispielsweise ist atmosphärisch nicht übel geraten. Die Versuche, ein wenig wie KAMPFAR oder PRIMORDIAL zu wirken, bleiben allerdings im Ansatz stecken. Stattdessen muss sich der Hörer dieser Eigenproduktion mit anständig arrangierten Black-Metal-Durchschnittsriffs zu sauber programmiertem, aber furchtbar klingendem Konserven-Schlagzeug begnügen. Hier und da kommt ein Gitarrensolo dazu, ist aber (glücklicherweise) auch schnell wieder verschwunden.

Alles in allem ist das leider gähnend langweilig und mitunter sogar etwas peinlich – wenn der Chef von’s Ganze, Mithras Sol Invictus (…), in „When All Stand Silent“ eine unfassbar infantile Textzeile wie „der Tod ist immer noch ein Meister aus Deutschland“ grölt, werden die meisten nicht still, sondern vor allem vom Fremdschämen peinlich berührt und den Blick zu Boden gesenkt stehen. Insgesamt eine unterdurchschnittliche EP aus der Heimproduktion, die sicher günstig, aber dafür auch recht unnötig ist.

30.08.2009

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