Fallen Mankind - Bleak Ocean

Die Schweden von FALLEN MANKIND haben sich für ihr Debüt „Bleak Ocean“ ein für das selbst gewählte Genre Power Metal eher untypisches Thema vorgenommen. Optisch und inhaltlich geht es dystopisch zu, und klanglich ist der Grundton auch etwas düsterer als normalerweise üblich. Wer jetzt aber denkt, hier kommt etwas Neues um die Ecke, der sollte seine Erwartungen gleich wieder runterschrauben.

Zuerst einmal die leider nicht sehr zahlreichen positiven Punkte. FALLEN MANKIND verstehen es auf jeden Fall, alle Elemente mit einzubauen, die der Genrefan erwarten würde. Handwerklich umgesetzt ist das Album auch ganz OK. Stimmlich gibt es an den Vocals keine wirklichen Kritikpunkte anzubringen. Die Produktion ist vielleicht etwas dünn, aber abgemischt ist wenigstens alles ziemlich gut. Außerdem haben die Texte, wenn sie auch etwas unbeholfen klingen, eine echte Message zu vermitteln. Man kann also nicht sagen, dass an dem Album gestümpert wurde.

FALLEN MANKIND fallen nicht weiter auf

Damit allein lässt sich aber leider kein Blumentopf gewinnen. Das größte Problem der Band scheint das Songwriting zu sein. Die zehn Stücke klingen nicht nur allesamt zu 90% identisch, sie sind außerdem kaum bis garnicht von dem mittelmäßigen Einheitsbrei an Heavy Metal und Power Metal Bands zu unterscheiden, der irgendwo im Schatten von Bands wie HALLOWEEN, FREEDOM CALL, BLIND GUARDIAN, etc. rumdümpelt. Der Wiedererkennungswert ist daher leider gleich null. Etwas, das eine Aussage machen will, wird dadurch ziemlich nichtssagend, was schade ist.

Nix heavy, keine Power

Die dünne Produktion wurde ja schon angesprochen. Das bezieht sich vor allem auf die Gitarren. Obwohl die Band zwei Gitarren hat, könnte man meinen, es sei nur eine. Das Endresultat ist Heavy Metal, der nicht heavy ist, oder Power Metal, der keine Power hat. So oder so fühlt man sich am Ende, nachdem man rund 45 Minuten auf so etwas wie ein Highlight gewartet hat, etwas verarscht. Vielleicht kann der ein oder andere Genrefan ja noch was damit anfangen, aber da der genug Alternativen im Regal haben dürfte, ist auch das zu bezweifeln.