Ich kann mir nicht helfen, aber das Cover von „Into The Black“ sieht aus wie die weibliche Version des CALBIAN-Albumcovers von „Iam Nemesis“. Merkwürdig, aber ansonsten gibt es nicht allzu viele Überschneidungen zwischen den Briten FALLEN FATE und Mannen aus dem Ruhrpott – außer vielleicht ein ganz grob ähnlicher Stil. Aber egal, „Into The Black“ ist nämlich kein Metalcore-Album sondern ganz vereinfacht ausgedrückt ein ziemlich tightes Album modernem Melodic Death Metals.
Damit gewinnt man zwar heute auch keinen Preis für Originalität, aber die Umsetzung der Briten macht doch mächtig Spaß. Nach dem behebigen Intro geht’s mit „Blackend Within“ gleich mächtig steil. Hohes Tempo, treffsicheres Riffing und peitschende Aggression – dazu noch Produktionstechnisch fett verpackt. Das ist gut, aber eben nur die Oberfläche von „Into The Black“. Immer wieder setzen FALLEN FATE auf Ryhtmus und dezente Tempo-Variationen um ihren Songs die nötige Abwechslung zu verabreichen und fahren damit wirklich gut. Die leichten Einflüsse aus dem Black Metal erinnern mitunter gar an ABIGAIL WILLIAMS („Possesion“), die haben bei mir allerdings nie so richtig gezündet. Bei FALLEN FATE ist das streckenweise anders, auch weil die Band die verschiedenen Einflüsse geschickt vermengt, ohne sich dabei in den eigenen Kompositionen zu verheddern oder sich selbst zu hohe Ansprüche aufzuerlegen. Eben genanntes „Possession“ ist übrigens auch ein gutes Beispiel dafür, dass die Briten auch in gedrosseltem Tempo nicht an Wucht einbüßen und epischen Keys im Hintergrund für zusätzliche Stimmung sorgen. Auf Albumlänge wäre das aber eindeutig nichts, da lobe ich es mir, dass FALLEN FATE in deutlich gehobene Maße das Tempo hochhalten. Zwei Dinge stören nach hinten raus aber doch an „Into The Black“. Zum einen können sich die Briten offenkundig nicht so ganz von ihren Vorbildern lösen und der Effekt „das kommt mir aber bekannt vor“ stellt sich immer häufiger ein, zum Anderen wird das Album gegen Ende reichlich vorhersehbar. Da retten auch weitere Blastbeat-Attacken und überflüßiger Klargesang nichts dran – ebenso wenig das Gitarrensolo in „Last Rites“.
Ganz frei von Kritik kommen FALLEN FATE also nicht davon, ändert aber nichts daran das „Into The Black“ wirklich unterhaltsam ist. Gerade nach der ersten Albumhälfte hätte sich die Band zu einer richtigen Überraschung entwickeln können, verliert in der zweiten Hälfte aber leider zusehends an Spannung.Im Gesamtbild machen die Briten aber eine gute Figur, voller Energie, Spannung und Wucht ist „Into The Black“ jedenfalls mal wieder ein Beweis dafür, dass modern und Melodic Death eben nicht immer gleich Breakdown-Verseucht ist.
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