Zu den Exoten in der Metalszene gehören FALLEN ARISE bereits seit 2009. In diesem Jahr gründete sich diese griechische Band, die hoffnungslos dem Melodic Metal verfallen ist. Es folgten zwei Alben und eine EP. Es folgten einige Gigs, der große Durchbruch war den Musikern allerdings bis heute nicht geglückt. „Enigma“ soll der nächste Schritt zu einer Größe im Metal werden.
Große Erwartungen – FALLEN ARISE
Standesgemäß wird die Scheibe mit einem opulenten Chor und sich einer langsam aufbauenden Melodie eröffnet. Der Titeltrack schließt sich nahtlos an und verliert allerdings anfangs deutlich an Ausdruckskraft. Fast schon behäbig quält sich „Enigma“ aus den Boxen. Zum Glück haben FALLEN ARISE mit Sängerin Fiona einen besonderen Joker am Mikrophon und so schafft sie es doch noch das Ruder rumzureißen und einen angenehmen Midtempo-Track zu kreieren. Der Refrain rettet wirklich alles.
Deutlich sperriger beginnt „Reborn“. Der Funke will einfach nicht überspringen, obwohl das Tempo diesmal besser auf die restliche Lautmalerei angepasst wurde. Trotzdem fehlt irgendwas, was diesem Track den Stempel aufdrückt. „Forsaken“ pendelt sich ebenfalls im mittleren Tempobereich ein. So richtig kommt dieser Beitrag nicht in Fahrt, hier sollte dringend nachgebessert werden, denn der Refrain und Songverlauf haben durchaus Potenzial. Mit „Embers“ setzt die Band ihren gewohnten Weg fort. Kein besonderes Highlight und völlig ohne Wiedererkennungswert, dennoch werden Symphonic-Metal-Fans ihre Freude an diesem Song haben. Die Trademarks von EVANESCENCE oder auch WITHIN TEMPTATION wurden gut implementiert, darüber haben die Griechen allerdings den eigenen Stil völlig vergessen.
Endlich kommen FALLEN ARISE doch noch zu einem kleinen Höhepunkt. „Released“ ist ein starker Track, der zündet und die musikalische Klasse durchblitzen lässt. Das episch-getragene „Forever Winter“ schließt an diesen starken Eindruck an. Ein Bombast-Track, der durch die Stimme von Fiona dominiert wird und in eine besondere Richtung gelenkt wird. Der Albumbesitzer folgt der Band nur allzu gern zu diesem magischen Ort. Ein verspielter Refrain und eine unwiderstehliche Melodie sorgen für Verzückung. Die Ballade „Horizon“ läutet die letzte Runde dieser Veröffentlichung ein. Fiona zeigt sich zerbrechlich und erschafft einen Charme, der FALLEN ARISE nach vorne katapultieren dürfte. Temporeich mit „The Storm Inside“ verabschieden sich die Musiker. Ein sehr versöhnlicher Ausklang.
Der Schleier lüftet sich – „Enigma“
“Enigma“ ist ein sehr durchwachsenes Album. Das erste Drittel bietet kaum gut hörbare Tracks, während sich der Rest der Tracklist mehr als hören lassen kann. FALLEN ARISE verstehen was von gutem Songwriting, es muss einfach nur umgesetzt werden. Ein paar Punkte müssen einfach für den schwachen Start abgezogen werden. Trotzdem sollte man diese Band auf dem Zettel haben.
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