Falconer - Falconer (Ultimate Edition)

Review

Seit nunmehr beinahe 15 Jahren existieren die schwedischen Folk/Power-Metaller von FALCONER nun. Genau genommen, seitdem der vielleicht maßgeblichste Vorgänger MITHOTYN zu Grabe getragen wurde, auch wenn man hier längst nicht mehr wirklich vergleichen kann. Ob es bei Alben, die nicht gerade auf der roten Liste stehen, tatsächlich notwendig ist, diese in aufbereiteter Form wiederzuveröffentlichen, muss jeder Hörer individuell für sich selbst entscheiden, doch mich persönlich hat es sehr gefreut, mir das Debütwerk der Skandinavier mal wieder in die Erinnerung zu rufen. Vorneweg gesagt konnte keine Platte der Band jemals mehr auf diesem Level überzeugen, wie es seinerzeit bei “Falconer“ der Fall war.

Sicherlich gehört solcherlei auch immer in einem hohen Maß in die subjektive Schublade, doch der Einstand von FALCONER hatte zweifellos etwas Besonderes – auch unter dem Banner des auf den Höhepunkt zulaufenden Power-Metal-Hypes. Das lag allen voran daran, dass es hier keine endlos treibenden Peitschenakkorde, Vocals mit Suspensorium oder Texte über Drachen und deren Töter zu hören gab. Auch hört man diesem Album einen eindeutigen Folk-Einfluss heraus, obwohl keinerlei entsprechend geartete Instrumente ihren Weg darauf gefunden haben. Sicherlich wird das obligatorische Keyboard eingesetzt, allerdings sporadisch und zumeist songdienlich.

Für den Power-Fan im Sinne von DRAGONFORCE und Konsorten könnte “Falconer“ eine ganze Ecke zu unhektisch, gar romantisch beruhigt wirken, denn vieles spielt sich im Midtempo ab. Ob tatsächlich balladeske Stücke wie “Substitutional World“ oder fast fröhlich anmutende Stampfer wie “A Quest For The Crown“ – solche Songs bilden das Fundament der Schweden im Jahre 2001. Dazwischen gesellen sich flottere Nummern, doch auch diese haben eher einen besänftigen Charakter, markieren hingegen genau deshalb einen hochinteressanten Unterbau.

Neben dem Remaster des ursprünglichen Werks erhält diese Scheibe ihren Untertitel “Ultimate Edition“ durch sieben Bonustracks auf einer weiteren CD, die sich aus drei Akustik- und vier Demoversionen verschiedener Einzelstücke zusammensetzen. Hier wird deutlich, dass FALCONER zumindest damals mit einem vergleichsweise hohen Interpretationsspielraum gearbeitet haben und mehrere Entwicklungstendenzen ihrer Songs zuließen. Letztlich sicherlich für Fans ein bemerkenswerter Aspekt, den man sich womöglich nicht entgehen lassen sollte.

09.04.2015

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