Fading Waves - The Sense Of Space

Review

Wenn man das ansprechend gestaltete Cover und das dazugehörige Artwork von „The Sense Of Space“ betrachtet, bekommt man schon einen kleinen Eindruck davon, wie das erste Album von FADING WAVES, dem Projekt des Russen Alexey Maximuk (der durch diverse Gastmusiker unterstützt wird), klingt, denn den Hörer erwartet hier atmosphärisch dichter Post Rock/Metal, wie er auch schon auf der 2010er Split-Veröffentlichung zusammen mit STARCHITECT zu hören war.

Das Intro „Air“ beginnt mit dezenten Synths und stellt eine gute Einleitung für den zweiten Track „Flashes“ dar, welcher mit zurückhaltenden Gitarren und verträumt-ätherischen weiblichen Vocals aufwartet. Später folgen verschiedene elektronische Effekte, die das träumerische Flair noch unterstützen – generell ist „Flashes“ ein ruhiger, ausschweifender, zumeist instrumentaler Song. Mit „Destroying The Time“ wird es dann ein wenig härter, es geht etwas mehr in die Post Metal-Richtung. Hier setzen nun erstmals männliche Growls ein, die mit der Musik harmonieren und nicht zu sehr im Vordergrund stehen, was ich persönlich sehr gelungen finde. Verhaltenere Parts kommen dennoch nicht zu kurz, sodass ein Wechselspiel aus heftigeren und sanfteren Momenten entsteht – und dabei finden sich immer wieder tolle, fesselnde Melodien, besonders die Gitarrenarbeit ist lobenswert. Auch „Perforate The Sky“ und „Through The Veins“ sind kraftvollere Stücke und überzeugen erneut mit entrückt-melancholischen Klangwänden, die durch den Einsatz der filigranen weiblichen Vocals, gerade auch in Kombination mit bzw. in Kontrast zu den harschen Growls, noch verstärkt werden.

„The Sense Of Space“ ist nicht ganz so ruhig wie viele Post Rock-Alben, sondern bietet eine ausbalancierte Synthese aus Härte und Ruhe, aus Aggressivität und Melancholie; wobei FADING WAVES immer sehr melodisch bleiben und weitaus weniger Brachialität auffahren als einige Post Metal-Kollegen. Es ist ein Album, das dazu prädestiniert ist, über Kopfhörer mit geschlossenen Augen gehört zu werden und dabei seine intensive Atmosphäre zu entfalten, was auch bestens gelingt.

11.02.2012
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