Facebreaker - Infected

Review

Die schwedischen Death-Metaller von FACEBREAKER wiederholen sich, sie kopieren sich selbst, sie kopieren eigene Idole und Größen des beliebten Elchtodes. Man könnte also durchaus behaupten, permanente Wiederholungen seien der Job dieser Gruppierung. Doch wie sagt man so schön: Jeder Job muss erledigt werden, was gibt es also zu mäkeln, wenn das sogar gut verrichtet wird?! Hinter den Instrumenten verbergen sich in jedem Fall allesamt erfahrene Musiker, die sicherlich wissen, auf was es musikalisch ankommt, sei es noch so simpel. Nach dem Vorgänger “Dead, Rotten And Hungry“ beweisen das die Skandinavier auch wieder mit ihrem Neuling “Infected“.

Selbst ein Hörer, dessen Aufnahmefähigkeit durch einen halben Kasten Bier, drei Schlaftabletten sowie eine Tüte Gras geschädigt ist, befindet sich unter Umständen sogar noch im Stande die Musik von FACEBREAKER weitgehend vollständig zu erfassen. Keine Frage, der Fünfer agiert so stumpf wie ein abgewetztes Messer ist aber gleichermaßen so tödlich wie ein Panzer auf freiem Felde. Letzteres ist nämlich in diesem Bezug eine Eigenschaft die etwa SIX FEET UNDER schon seit Jahren abgelegt haben. Dabei sind die Jungs aus Finspång musikalisch nur in der Tendenz mit den Amis zu vergleichen, so arbeiten die Schweden noch mit einer recht wesentlichen Thrash-Metal-Schlagseite.

Trotzdem stürzt sich “Infected“ nahezu ausschließlich ins Midtempo-Geplänkel, aber jeder der elf Stücke juckt mehr am Tanzbein als jeglicher Erguss, den SFU in diesem Jahrtausend abgeliefert haben. Genauso rauschen die Arrangements und Refrains unweigerlich ins Ohr und beißen sich dort fest. Kombiniert mit der Thematik, könnte ich mir FACEBREAKER zweifellos als passenden Soundtrack zu irgendeinem unbekannten Zombie-Horror vorstellen. Zum Spaß ohne viel Vorinformation, ohne viel Gedankenarbeit und ohne viel technisches Wunderwerk laden die Schweden mit sämtlichen Charakterzügen, die sie haben. Seien es schnittige Riffs, die direkt in die Nackenmuskulatur preschen, kauziger Gesang oder zermalmendes Mid-Tempo-Songwriting. Prädikat: Einfach aber gut!

15.10.2010
Exit mobile version