Frankreich? Wenn man sich Cover und Songtitel von „The Long Lost Future“ anschaut, würde man nie im Leben darauf tippen, dass FACE DOWN aus Paris stammen. Eher würde man den Fünfer in den südlichen Vereinigten Staaten verorten, irgendwo in einer staubigen texanischen Einöde, in der mehr Rinder als Menschen leben. Dementsprechend gibt es auf dem Debütalbum der Pariser eine recht groovige Mischung aus Thrash, Sludge, Hardcore und klassischem Heavy Metal zu hören.
Die musikalischen Vorbilder von FACE DOWN sind – wie nicht anders zu erwarten – US-amerikanische Helden wie PANTERA, MACHINE HEAD oder LAMB OF GOD. Das könnte man jetzt als wenig eigenständig bezeichnen, allerdings nicht herabwürdigend gemeint: Denn was die Franzosen da fabriziert haben, kann sich durchaus hören lassen! Absolut headbangtaugliche Riffs, hymnische Refrains und kerniger Gesang treffen auf treibendes Trashriffing, nicht selten kommen die Corekanten stärker zur Geltung („Kiss OF Death“). Abwechslung durch Blueseinlagen wie im akkustischen „Under The Sun“ oder auch eingangs bei „Horse Power“ gibt es natürlich auch. Zudem hat man mit Byron, dem einzigen Nichtfranzosen im Line-Up, auch noch den passenden Brüllwürfel für „The Long Lost Future“ gefunden.
So ist das Debüt der Pariser zwar wenig eigenständig, dafür aber erstaunlich ausgereift ausgefallen. Gerade aus spielerischer Hinsicht gibt es wenig auszusetzen, höchstens in punkto Songwriting gibt es noch Abzüge. Noch ist das Material etwas gleichförmig und kann den Spannungsbogen nicht über die gesamte Spielzeit aufrecht halten. Und wieso bitte unterbricht man so einen gnadenlos coolen Song wie „Evil Blues“ einfach mittendrin für einige Minuten? Fans von PANTERA, MACHINE HEAD, BLACK LABEL SOCIETY und LAMB OF GOD sollten aber auf jeden Fall ein Ohr riskieren.
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