Warum FACE DOWN Ende des letzten Jahrzehnts mit ihrem grandiosen Smasher „The Twisted Rule The Wicked“ so gnadenlos eingegangen sind, ist mir bis heute immer noch ein Rätsel. Als dann allerdings ihr Frontmann Marco Aro zu THE HAUNTED wechselte, war es müßig, über Gründe für den Misserfolg zu spekulieren, denn sein Weggang markierte gleichzeitig das Ende dieser Band. Jetzt allerdings hat Aro den AT THE GATES-Ableger wieder verlassen, schwupps, gehen FACE DOWN wieder an den Start und knüppeln in Rekordzeit im fast gleichen Line-Up ein Drei-Track-Demo ein, dass sich gewaschen hat.
Den Anfang macht der mega-brutale Uptempo-Hammer „My Sacrifice“, der nahtlos da anschließt, wo die Jungs vor fünf Jahren aufgehört haben. Satter Brachial-Thrash mit moderner Ausrichtung, vor dem sogar die am fiesesten zutättowierten HATEBREED-Moshpit-Schränke zitternd in die Knie gehen würden. Aro klingt mächtig angepisst wie eh und je und lässt seinem Ärger auf die derb-vokale Art freien Lauf. „Strife“ schlägt in eine ähnliche Kerbe, brettert allerdings etwas traditioneller und im Tempo variabler aus den Boxen. Den finalen Midtempo-Groove-Genickschlag versetzt einem zu guter Letzt „Heretic“ und wartet dabei zusätzlich mit latenter Todesblei-Schlagseite auf.
Es sind zwar nur drei Songs mit knapp über zehn Minuten Spielzeit. Das reicht jedoch aus, um brutal und intensiv as fuck alles in Grund und Boden zu semmeln. Ein Label ist, oh Wunder bei dieser Qualität, auch schon gefunden und das ist gut so. In dieser Form ist pure Gewalt nämlich ausnahmsweise mal nicht sinnlos und schreit nach einem größeren Rahmen. So kann’s weiter gehen! Einzig Aros alte Band THE HAUNTED dürfte diese Entwicklung wohl mit gemischten Gefühlen sehen. FACE DOWN könnten ihnen nämlich ein nicht unerhebliches Stück ihres Modern Thrash-Kuchens abschneiden. Zieht Euch diesen Killer auf der Bandpage, bevor er vielleicht aus dem Netz genommen wird!
Geiler Neo-Trash mit leichter Death-Schlagseite. Absolut lohnenswerter Download!