Fabulous Desaster - Off With Their Heads

Review

„Thrash ain’t dead!“, so und nicht anders scheint einen das Albumcover des Zweitlings der Bonner Thrash-Band FABULOUS DESASTER förmlich anzuschreien. Mit martialisch, trashigem Artwork und mit Blut an die Wand geschriebenen Schriftzug nimmt “Off With Their Heads“ keine Gefangenen. Aber kommen Thrash-Jünger wirklich auf ihre Kosten?

Nomen Est Omen – FABULOUS DESASTER

Hört man sich mal im Heavy-Metal-Kosmos nach den prägendsten Alben des Thrash Metals um, werden neben den Platzhirschen von METALLICA, SLAYER und MEGADETH unweigerlich auch EXODUS mit “Bounded by Blood“ und deren Nachfolger “Fabulous Disaster“ zur Sprache kommen. Kein Wunder, prägten die Bay-Area-Thrasher um Riff-Meisterkoch Gary Holt und Chef-Beller Steve “Zetro“ Souza die damals noch junge Szene entscheidend mit. So überrascht es auch nicht wirklich, dass EXODUS mit ihrem Thrash-Meisterwerk “Fabolous Disaster“ Namenspate für die Bonner Thrash-Metal-Band FABULOUS DESASTER standen.

FABULOUS DESASTER haben bereits 2016 mit ihrem Debütalbum “Hang Em High“ mächtig den Thrash-Hammer kreisen lassen und machen mit ihrem zweiten Album “Off With Their Heads“ genau da weiter, wo sie vor zwei Jahren aufgehört haben. Hier geben sich lupenreine Thrash-Riffs, unerbittlich donnernde Drums und tiefknarzende Bässe gleichzeitig die Klinke in die Hand. Vorangepeitscht wird das hochexplosive Gemisch von Leadsänger und Gitarristen Jan Niedersteins bellenden und keifenden Vocals, die EXODUS-Sänger Steve “Zetro“ Souza in keiner Weise nachstehen und Hoffnungen auf eine glorreiche und fruchtbare Thrash-Zukunft bestärken, wenn die Größen der Bay-Area Bewegung eines Tages nicht mehr unter uns weilen werden. Dieser Tag ist aber zum Glück noch in weiter Ferne.

Besonders positiv fällt auf, dass das “Off With Their Heads“ überraschend abwechslungsreich ausfällt. Der Titeltrack überzeugt mit einem stimmigen cleanen Intro, das sich an Intensität und Dramaturgie zunehmend steigert und in einem furiosen Riffgewitter endet. Auch “Shaved Bears“ weiß durch einen stimmigen Basslauf die Aufmerksamkeit des Hörers an sich zu reißen, ehe der Rest der Band unerbittlich und alles niedermähend in die unheilvolle Komposition miteinstimmt. Aber auch mit Songtitel wie “Nut Up For Shut Up“ und “The Revenge Of the Mighty Alouatta“ stellen FABULOUS DESASTER auch Ironie und Augenzwinkern unter Beweis, dass in dem härteren Genre oftmals vergeblich gesucht wird und eine erfrischende Note mit sich bringt.

Hoch die Fäuste! – “Off With Their Heads“

Mit einer druckvollen Produktion, ausgereiften Songkompositionen und hochmotivierten Musikern fangen FABULOUS DESASTER den Charme und den Spirit ihrer großen Vorbilder perfekt ein. Dass die deutschen Thrasher das Rad nicht neu erfinden, erwartet niemand und ist auch nicht die Anforderung des Albums. Es macht einfach Spaß den Bonnern zuzuhören wie sie sich Song um Song komplett verausgaben und immer wieder erwischt man sich, wie die Faust geballt und wissend mitgenickt wird. Daumen hoch!

Review von Oliver Strosetzki

08.12.2018
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