Mit dreizehn Jahren haben die Tschechen F.O.B. aber schon eine ordentliche Zeit als Band auf dem Buckel, und mit dem dritten Album „The Dice“, so heißt es zumindest, befördern uns die Herrschaften auf ein neues Level im Death Metal/Metalcore, alles klar!?
Nein! Denn mit Metalcore haben F.O.B., abgesehen von den lahmarschigen Clean-Vocal-Einlagen, nichts zu tun. Mit dem Death Metal in der eigenen Stilbezeichnung trifft man es dann schon eher – auch wenn ein neues Level wohl nur in deren Fantasie bzw. in der des Labels erreicht wird, denn die Mischung aus Death und Thrash Metal, die einem hier serviert wird, ist zäh und will sich auch im Laufe der beinahe fünfundvierzig Minuten nicht mal zu einem kleinen Spannungsbogen entwickeln. Schlecht sind F.O.B. zwar nicht, aber es fehlt ihnen daran, mich mitzureißen bzw. überhaupt Interesse für das Treiben auf dem Album zu schaffen. Hinzu kommt noch, dass nach spätestens zehn Minuten alle Ideen aufgebraucht zu scheinen und ich mich des Gefühls nicht erwehren kann, immer wieder auf denselben Song zu treffen; mag aber auch einfach daran liegen, dass mir selbst die Suche nach meinem verschwundenen Kugelschreiber abenteurlicher vorkommt, als hier noch weiter zu lauschen.
Was allerdings leider doch noch meine Aufmerksamkeit erregte, war das vor allem in „Frozen“ auftauchende Röcheln und Quietschen, welche wohl grob an Grindcore erinnern, aber einfach nur nervtötend klingen; vielleicht ja der jämmerliche Versuch, das Ganze etwas interessanter zu gestalten und das „Core“ in der Stilbezeichnung zu rechtfertigen. Wer weiß!? Ansonten gibt es halt ein paar nette Death-Riffs, hier und da mal völlig belanglose Soli und lahmarschige Vocals, die jeder Emotion und Kraft entbehren. Wirklich positiv überrascht bin ich von der etwas rauen und charmanten Produktion, die wenigstens einen Hauch von Old-School-Feeling aufkommen lässt.
„The Dice“ bleibt eine nette Platte, die nebenbei laufen kann und bis auf wenige Fälle keine Schmerzen bereitet. Auch die Instrumentalfraktion bekleckert sich zwar nicht mit Ruhm, kann aber durchaus mit ihren Instrumenten umgehen, aber der Mangel an Ideen ist für eine Band, die so lange dabei ist und bereits ihr drittes Album raushaut, einfach erschreckend. Einer Demo-Band hätte ich hier noch Talent attestiert und mich vielleicht der vagen Hoffnung hingegeben, dass da in Zukunft noch so einiges auf mich zukommt, so bleibt es aber eine spannungsfreie und vor allem stinklangweilige Platte, bei der ich Highlights vergeblich suche.
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