Obwohl bereits seit zehn Jahren aktiv, ist die Alternative-Metal-Formation EYES SET TO KILL hierzulande noch ein eher unbeschriebenes Blatt – trotz vier mittlerweile veröffentlichter Langspieler. Mit dem jüngst unterzeichneten Deal bei Century Media im Rücken und dem fünften Studioalbum im Gepäck soll sich das nun endlich ändern.
Das neue Werk „Masks“ bietet 13 Tracks, die sich im Schnittfeld von Melodic Metal, Metalcore und Alternative bewegen, wobei die Kompositionen phasenweise auch rockigen Charakter besitzen. Dramaturgisch bedienen sich Bandleaderin Alexia Rodriguez & Kollegen dabei bewährter Mittel: In den Strophenparts kommen in der Regel rhythmisch dominierte Palm Mutes oder eine vorwiegend metallisch gefärbte Gitarrenarbeit zum Einsatz, hinzu gesellen sich gelegentlich die harschen Growls von Gitarrist Cisko Miranda. Fronterin Rodriguez wiederum ist vor allem in den Refrains sehr präsent und agiert dort auf melodischem Saiten-Fundament meist sehr eingängig und leidenschaftlich. Das Resultat klingt am Ende zweifellos griffig und – insbesondere aufgrund der markanten Stimme von Fräulein Rodriguez – durchaus auch individuell, kommt insgesamt aber hier und da etwas spannungsarm daher.
Während Songs wie die vorab veröffentlichte Single „Infected“, das treibende „Killing in your name“ oder das zünftig groovende „True colors“ wirklich zu gefallen wissen, können Nummern wie das uninspiriert wirkende „Where I Want To Be“ oder das etwas lasche „Haze“ nur teilweise überzeugen. Keine Frage: Handwerklich sind die Songs allesamt makellos in Szene gesetzt. Allerdings fehlt es „Masks“ in einigen Momenten einfach an Klasse und Substanz.
Ob EYES SET TO KILL den erhofften Durchbruch anno 2013 schaffen, darf daher bezweifelt werden. Andererseits: So schlecht ist „Masks“ dann auch wieder nicht. Und über eine Million Likes beim weltweit größten sozialen Internet-Netzwerk müssen ja auch irgendwoher kommen. Hierzulande dürfte das Quartett insbesondere bei Anhängern von Female-fronted Bands und jüngeren Publikumsschichten kräftig punkten. Letztlich wird aber wohl das kommende Jahr, in dem die Band ihre Live-Qualitäten in Europa präsentieren will, darüber entscheiden, wo die Reise in Zukunft hingeht.
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