Nicht nur beim relativ dilettantisch zusammengeschusterten und leicht knalligen Cover sind EYES SEE RED eine zweischneidige Sache. Die drei Schweizer treiben bereits seit etwas mehr als einer Dekade ihr Unwesen und veröffentlichten bereits letztes Jahr ihr zweites Langeisen „Beyond The Realm Of Sanity“. Auf selbigem huldigen sie dem Todesmörtel und zwar gepflegtem der Marke „Gesichtsbrei ist, wo wir sind“. Die melodiöse Schiene wird fast überhaupt nicht befahren, dafür gibt es überzeugend vertrackt-verschachtelte Komplexität, die ansatzweise in progressive DEATH-Regionen vordringt und in gutem Tempo aus den Boxen bollert. Aufgelockert wird dies durch häufig gesetzte Breaks, atmosphärische Akustikparts und Überraschungen wie Jazz- oder Blueseinlagen. Eine Überraschung ist jedoch leider auch die in Eigenregie entstandene Produktion, die durch eine immense Schwachbrüstigkeit enorm an Durchschlagskraft verliert und daher auch der Musik den Reiz zu nicht unerheblichen Teilen abschöpft. Ebenso kann Sänger Christian nicht überzeugen, da sein Spektrum eindeutig zu eindimensional ist und sich im Kopf viel zu schnell in der Schublade „bekannt“ festsetzt. Eher ein halbgares Release, dessen Weiterentwicklungspotential aber mit mehr Sorgfalt und Übung ausgeschöpft werden könnte.
Kommentare
Sag Deine Meinung!