Mit seinen dichten Wäldern, den majestätischen Berglandschaften und der wilden Pazifikküste gilt der Nordwesten der USA als absolutes Paradies passionierter Naturfreunde. Doch auch eingefleischten Metalfans dürfte die Region um die US-amerikanisch-kanadische Grenze ein Begriff sein, gilt sie doch als Heimat innovativer Bands wie den Blackgaze-Meistern WOLVES IN THE THRONE ROOM oder dem aufstrebenden Doom-Gespann WITCH MOUNTAIN. Auch EYE OF NIX aus Seattle könnte mit „Black Somnia“, dem dritten Album des Quintetts, der Sprung nach oben glücken, schließlich bietet ihr avantgardistisch-ambitionierter Mix aus Black und Doom Metal jede Menge Potential.
EYE OF NIX – Groß angelegtes Klang-Experiment
Wenn „Black Somnia“ eines ganz bestimmt nicht ist, dann ein herkömmliches Album. Während sich der wütend-lärmende Opener „Wound and Scar“ als kompromisslose Kakophonie erweist und in Sachen Brutalität eine unbarmherzige Härte an den Tag legt, gehen es EYE OF NIX auf dem Rest der Platte doch vergleichsweise langsam an. So strahlen beispielsweise „A Curse“ oder „Lull“ eine atmosphärische und gleichermaßen unheimliche Ruhe aus, die in beiden Fällen in einem packenden, hypnotisierenden Finale gipfelt.
Besonders hervorzuheben ist Sängerin und Gitarristin Joy Von Spain. Die Frontfrau liefert stimmlich eine grandiose Leistung ab und stellt ihr breitgefächertes Repertoire eindrucksvoll unter Beweis. Insgesamt sind Gesang und Instrumente auf „Black Somnia“ so fein aufeinander abgestimmt, dass Hörer, die genug Zeit in das Album investieren, sich unweigerlich in einer ästhetischen, tiefdüsteren und ausschweifenden Klangkulisse verlieren.
„Black Somnia“ – Schwere Kost, die dennoch schmeckt
Nein, ein Album für lauschige Stunden ist „Black Somnia“ wahrlich nicht. Hinter der Platte steckt ein in Feinstarbeit ausgetüfteltes Gesamtkonzept und genau als solches sollte man sich das Album auch zu Gemüte führen. So sperrig und unzugänglich der Sound stellenweise auch sein mag, wer sich nicht davon abschrecken lässt, wird von EYE OF NIX und ihrer experimentierfreudiger Kreativität belohnt.
Hat was von einer Demoaufnahme von THE FLIGHT OF SLEIPNIR. Aber die Sirene geht mir ziemlich auf die Ketten. Und warum erinnern mich einige Parts (ab 3:30) an alte GRAVELAND (man verzeihe mir die Nennung des Namens)? Eine Prise Crust kann man zuvor auch vernehmen.
So gesehen gutes Underground-Geschepper mit bitterem Beigeschmack und einer Sirene als Sängerin. Ohne letzteres wäre die Sache durchaus hörbar.
Musikalisch finde ich das ganz gut. Zu der Sängerin habe ich noch keine abschließende Meinung. Grundsätzlich bin ich etwas merkwürdigeren Tönen ja nicht abgeneigt, also mal sehen.