Extreme Noise Terror - Law Of Retaliation

Review

Wer hätte gedacht, dass das noch einmal passiert. EXTREME NOISE TERROR besinnen sich ihrer frühen Tage und stellen mit „Law Of Retaliation“ ein Album in die Läden, das zumindest zur Hälfte locker schon 15 bis 20 Jahre auf dem Buckel haben könnte. Als ob kaum Zeit ins Land gezogen wäre, knattern, braten und Brüllgrunzen sich E.N.T. größtenteils inklusive D-Beat und simplem Drei-Akkord-Riffing durch die Botanik. Jedem Old-School-Crustie dürften zumindest gewaltig die Arschhaare vibrieren, bei dem, was die Alt-Punks hier die meiste Zeit von sich geben.

Bereits beim Lauschen des Gesangs wird es mir als Fan der alten E.N.T.-Sachen warm ums Herz, denn endlich sind Dean Jones und Phil Vane als das alt eingesessene Duo Infernale wieder vereint. Nur mit den beiden zusammen klingen EXTREME NOISE TERROR eben original nach EXTREME NOISE TERROR. Vermutlich haben viele Anhänger der Band ebenso sehnlichst auf diesen Moment gewartet. Dieser abgefahrene Wechselgesang ist einfach einmalig. Kündigte bereits die Split mit DRILLER KILLER aus dem Jahre 2007 diesen Umstand an, besiegelt vorliegendes Album endlich perfekt die Wiedervereinigung.

Und doch lässt sich auch von „Law Of Retaliation“ der Fortschritt nicht komplett wegreden, denn nicht jeder der Songs ist auf die alte Art und Weise konzipiert. Zwar sind die Songstrukturen einfach und leicht nachvollziehbar, trotzdem aber gibt es einige Breaks und Fills, die es so wie hier früher bei E.N.T. nie gegeben hätte. Die Songs driften außerdem immer mal wieder in super schnellen Grindcore ab, was an „Damage 381“ oder auch „Being And Nothing“ erinnert, wodurch wird ein breiteres Spektrum abgedeckt wird als früher. Somit haben wir es hier also mit einer gesunden Symbiose aus der alten Tagen der Band und moderneren EXTREME NOISE TERROR zu tun.

Letztendlich befinden sich unter den Songs zwar keine wirklichen Knaller, aber die gesamte Qualität des Albums, bzw. der Stücke ist trotzdem alles andere als mittelmäßig. Gewohntes Geballer um die Nachbarn bei Laune zu halten.

Einzig der Sound ist in den Spitzen nicht wirklich günstig geregelt. Zwar rappelt es ordentlich im Karton und die Mucke kommt insgesamt schön rüpelhaft rüber, aber die Klampfen sind nach meinem Geschmack etwas dumpf und billig ausgesteuert, was sich etwas auf den Gesamteindruck auswirkt. Auf Dauer wirkt der Stoff dadurch manchmal eintönig und zu ähnlich. Zwar wurde und wird Abwechslung bei EXTREME NOISE TERROR nicht wirklich groß geschrieben, aber durch ein geschickteres Händchen an den Reglern hätte dieser „kennste-einen-kennste-alle“-Effekt sicherlich umgangen werden können.

„Law Of Retaliation“ ist unterm Strich ein Album geworden, das den Namen EXTREME NOISE TERROR wieder etwas mehr in die Crust-Ecke rückt, wobei wie erwähnt die Grind-Attacken am Rande erhalten bleiben. „Law Of Retaliation“ ist ein Album, das zwar nicht perfekt ist, aber die Band auf jeden Fall wieder ins Spiel bringt. Jetzt heißt es am Ball bleiben für Jones, Vane und Konsorten, damit sie den Anschluss nicht verlieren…

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04.04.2009

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1 Kommentar zu Extreme Noise Terror - Law Of Retaliation

  1. Rick-O-Crrrust sagt:

    na ein point mehr ist hier aber drin oder? das album ist gut und e.n.t. sind zurück auf dem thron des crrrustcore.