EXTREME DEFORMITY war eine ungarische Death-Metal-Band, die in den Neunzigern in der Underground-Szene ihres Heimatlandes wohl ein mehr oder weniger bekannter Name war, sich dann jedoch 1995 nach einem Demotape (1992) und dem 1993 via LMS Records veröffentlichten Tape „Internal“ (sowie dem Bootleg „Live In Ajka“ von 1993, das es scheinbar auch in die „offizielle“ Banddiscographie geschafft hat) auflöste. Nun, im Jahre 2011, wird das besagte „Internal“-Tape via Neverheard Distro re-released, inklusive dem noch nie zuvor gehörten Track „Escape“ und der kompletten Demo von 1992 als Bonus.
Warum es auch immer wichtig sein soll, diese beiden Tapes aus den frühen Neunzigern, an die sich wohl auch der härteste Szene-Insider nicht mehr erinnern wird, auf CD wiederzuveröffentlichen, lasse ich mal so dahingestellt. Nichtsdestotrotz macht „Internal“ (welches übrigens keinerlei Remastering o.ä. erfahren hat) auch heute noch irgendwo Spaß, auch wenn man sagen muss, dass das, was EXTREME DEFORMITY da machen, schon in den Neunzigern mehr oder weniger ein alter Hut gewesen sein dürfte: Hinter jedem Riff stehen ganz klar die US-amerikanischen Vorbilder, mal klingt „Internal“ mehr nach den ganz frühen MORBID ANGEL, mal eher nach den ganz frühen CANNIBAL CORPSE (besonders die „Eaten Back To Life“-Zeit lässt sich gut heraushören, allerdings merkt man auch, besonders beim Bonus-Teil mit der Demo, dass das Release von „Butchered At Birth“ noch nicht allzu lange zurücklag). Und auch soundtechnisch klingt „Internal“ so, wie ein Death-Metal-Tape Anfang der Neunziger halt klang, wenn kein großes Label dahinterstand: schreddernd, leicht knarzig … old school eben.
Damit ist „Internal“ zwar auf gewisse Weise ein kleines Zeitdokument was die Geschichte des Death Metal angeht, aber auch alles andere als spektakulär. Der Sinn dieser Wiederveröffentlichung erschließt sich mir zwar nicht ganz, aber: Spaß macht’s irgendwo trotzdem. Ich weiß nicht, ob ich Geld für diese CD ausgegeben hätte, wenn sie mir nicht eh als Promo ins Haus geflattert wäre, als Abwechslung zwischen Deathcore-Riffing und getriggerten Blasts ist „Internal“ jedoch durchaus annehmbar. So gibt es von mir vier Punkte – wer auf Dinge wie sauberen Sound, technische Perfektion oder Innovation steht, sollte lieber die Finger davon lassen, Old-School-Verehrer können dagegen ruhig mal ein Ohr riskieren.
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