Mit Verweis auf den Albumtitel dürfte man selbst im dementen, senilen oder alkoholumnachteten Zustand noch in etwa auf die Reihe bekommen, was die US-Amerikaner von EXPURGATE an dieser Stelle bieten. Schließlich gibt es Machwerke dieser Sorte wahrhaftig an jeder Straßenecke, wobei sich die Jungs aus Colorado sicherlich keinen abbrechen, um hier besonders originell zu klingen. Mittlerweile nimmt die im Jahr 2010 gegründete Band bereits die erste Auszeit, während aktuell mit “Dementia Tremens“ deren Debütwerk beim Metzger in der Fleischtheke ausliegt. Stilistisch einzuordnen ist die Truppe ganz nah bei ihren Landsmännern von DISGORGE oder DEVOURMENT.
Doch was ebendiese Kapellen noch auszeichnet, trotz einer relativ stumpfen und abgetrampelten Basis, immer noch anreizende Songs zu schreiben oder wenigstens ordentlich in den Magen zu fetzen, bringen EXPURGATE nicht mit. Diesen Orden kann man den Amerikanern beim besten Willen nicht verleihen, denn “Dementia Tremens“ wird tatsächlich spätestens nach der Hälfte käselangweilig, und das obwohl die Platte mit knappen 24 Minuten nicht gerade zu den längsten Death-Attacken gehört. Das liegt unter anderem natürlich am einfallslosen Songwriting, das höhepunktlos zwischen müden Breaks und wüstem Geblaste hin und her pendelt, genauso aber auch am Gesamtsound, der wirklich nicht mehr sehr menschlich anmuten lässt.
Auch wenn etwa mit Chris Van Cleave ein lebensfähiges Wesen in der Schießbude sitzt, haben die Drums klangtechnisch Menschliches mehr an sich und klingen von oben bis unten abgeschmirgelt. Diese hochgradige Sterilität stellt zwar an für sich noch kein großes Problem dar, doch in Verbindung mit den uninspirierten Kompositionen macht das Ganze einfach nicht besonders viel her und zieht ebenso glatt am Hörer vorbei wie 100 gleich uniformierte Soldaten mit Gleichfrisur. Letztlich ist das handwerklich alles ganz solide geworden, bildet allerdings nicht mehr als unterdurchschnittlichen Schweinegrunzrödelsalat.
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